Annemarie Özdemir lebt für Strassentiere
«Ich musste mich für Ehe oder Tierschutz entscheiden».

In unserer Rubrik «Wir sind Blick» stellen wir dir jede Woche spannende Menschen aus der Community vor. Diese Woche ist Leserin Annemarie Özdemir (73) an der Reihe. Sie hat in der Türkei eine Strassentierhilfe eröffnet.
Publiziert: 27.01.2024 um 12:26 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2024 um 14:47 Uhr
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Dank Annemarie Özdemir (73) konnte ein Gnadenhof mit Wohnhaus in der Türkei gebaut werden.
Foto: Zvg

Durch meinen türkischen Ehemann kam ich im Jahr 1990 in die Türkei, wo ich mit dem grausamen und traurigen Leben der Strassenkatzen und -hunde konfrontiert wurde. Gleich war mir klar, dass ich diesen Tieren helfen will. Mein Mann war nie einverstanden mit meinem Engagement für die Tiere. Nach 17 Jahren haben wir uns geschieden, da ich mich für die Ehe oder den Tierschutz entscheiden musste. Ich hörte auf die Stimme meines Herzens und entschied mich für die Tiere.

In der Türkei lernte ich das tierliebe und helfende Ehepaar Zinet und Mehmet kennen. Vor acht Jahren fanden wir nach langem Suchen ein 2000 Quadratmeter grosses Grundstück in Burdur, das ich finanzieren konnte. Es entstand der Gnadenhof mit Wohnhaus, wo das Ehepaar vor Ort gemeinsam mit rund 150 geretteten Strassenkatzen und 37 Hunden lebt. Alle Tiere werden kastriert. Das ist der einzige Weg, um das Leid und Elend etwas einzudämmen.

Wir sind Blick

In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.

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Zinet und Mehmet fahren nebst der täglichen Arbeit auf dem Grundstück auch noch jeden zweiten Tag in die Wildnis und bringen ausgesetzten Hunden Futter, damit sie nicht qualvoll verhungern müssen. Der Futterverbrauch ist enorm, monatlich braucht es mindestens 3500 kg Futter.

Jeden September fliege ich mit 70 kg wichtigen Hilfsgütern und dem Geld zu meinem Projekt, wo ich mit Zinet, Mehmet und den Tieren lebe. Wenn ich zurück bin, schreibe ich jeweils einen Erlebnis-Tierschutzbericht, welchen ich an zirka 60 Adressen schicke und um finanzielle Unterstützung bitte.

Auch ich lebe in der Schweiz mit Katzen, jedoch ausschliesslich mit Fundtieren mit unschöner Vergangenheit. Es sind verwilderte, kranke Katzen, die ich teilweise nachts mit der Falle einfangen musste, um sie zum Tierarzt zu bringen. Oftmals hat es mehr als zwei Jahre gedauert, bis ich die Katzen anfassen konnte und sie mir das Vertrauen schenkten. Doch das ist es mir wert, Katzen sind die grösste Liebe meines Lebens.

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