Warten, drängeln, sich nerven
Was in Zürich alles ewig dauert

Als Zürcher kann man in zwei Stunden in der Jungfrau Ski Region sein und den Winter geniessen. Oder seine Zeit im Dichtestress der Stadt verschwenden.
Publiziert: 16.12.2019 um 00:57 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2019 um 09:05 Uhr
In Kooperation mit Jungfrau Ski Region

Warten am Weihnachtsmarkt

Gemütlich durch die Stände schlendern, Weihnachtsgeschenke für die Liebsten besorgen und so richtig in Adventsstimmung kommen? Tönt verlockend. Ist am Wochenende in Zürich aber so realistisch wie das Christkind zu treffen. Alle kriechen dann aus ihren Wohnungen, es wimmelt nur so von Menschen. Für eine Strecke von zehn Metern braucht man am Weihnachtsmarkt eine gefühlte Ewigkeit. Am Glühweinstand wartet man gefühlte zwei Stunden für den Pappbecher zum Preis von 6.50 Franken. Wenigstens gibts die klebrigen Finger und die Flecken auf dem Mantel gratis dazu.

Dinieren ohne Reservieren

Keine Lust, nach einem langen Arbeitstag daheim am Herd die Kochkelle zu schwingen? Ab in die neue Beiz im Quartier! Bloss: Vom gleichen Geheimtipp hat natürlich schon tout Zürich gehört. Spontan? Nicht hier! Wer sich ohne Reservation in ein Restaurant wagt, muss ein unverbesserlicher Optimist sein – und das Augenrollen des Personals wegstecken können. Natürlich darf man gerne an der Bar warten, bis ein Tisch frei wird. Und warten, warten, warten. Immerhin: Ergattert man dann irgendwann doch noch ein Plätzchen, hat sich der Heisshunger meistens schon erledigt – weil man sich den Bauch schon mit den Nüssli vollgeschlagen hat.

In nur zwei Stunden in der Jungfrau-Region

Zwei Täler, drei Bergzüge und rund 206 Kilometer perfekt präparierte Pisten. Das Winterparadies vor Eiger, Mönch und Jungfrau bietet Skifahrern und Snowboardern alles, was das Herz begehrt: sanfte Pisten, Steilhänge, Snow- und Funparks, Rennstrecken und Powderpartien.

Und das Beste: Die Jungfrau Ski Region ist näher, als man denkt! Das Winterparadies ist in nur zwei Stunden von Zürich aus zu erreichen.

Zwei Täler, drei Bergzüge und rund 206 Kilometer perfekt präparierte Pisten. Das Winterparadies vor Eiger, Mönch und Jungfrau bietet Skifahrern und Snowboardern alles, was das Herz begehrt: sanfte Pisten, Steilhänge, Snow- und Funparks, Rennstrecken und Powderpartien.

Und das Beste: Die Jungfrau Ski Region ist näher, als man denkt! Das Winterparadies ist in nur zwei Stunden von Zürich aus zu erreichen.

Verkehrs-Frust und Parkplatz-Panik

Wer wieder einmal eine existenzielle Krise durchleben möchte, hier gibts einen sicheren Tipp: mit dem Auto durch Zürich fahren – am besten unter Zeitdruck. Ohne Nerven aus Stahl sollte man gar nicht erst losfahren. Die wahre Geduldsprobe beginnt im unvermeidlichen ersten Stau: Warum bewegt sich so gar nichts? Wohin wollen all diese Leute? Warum fährt der Lappi da vorne nicht? Warum bin ich nicht schon längst ins wunderbar menschenleere Lappland ausgewandert? An jeder Kreuzung eine Ampel, vor jeder Ampel Chaos. Und mittendrin Amateure, die dem Tram im Weg stehen. Hat man es Stunden später doch noch ans Ziel geschafft, folgt die nächste Nervenprüfung: die Parkplatzsuche. Die so zermürbt, dass man am Ende sogar die Aussicht auf 14 Franken Parkgebühr für drei läppische Stunden völlig angemessen findet, weil man das Auto endlich stehen lassen kann.

Türsteher-Terror für Typen

Bunt, laut und bombastisch: Zürich hat den Ruf, das beste Nachtleben der Schweiz zu bieten. Doch die Türsteher vor den Clubs der Partystadt sind streng. Besonders für Typen. Eine Gruppe Männer in Feierlaune braucht darum Geduld. Viel Geduld. Denn sie werden entweder weitergeschickt oder bestenfalls vertröstet. Darum sieht man oft Typen in Rudeln bettelnd und der Kälte trotzend vor den Clubs herumstehen – bis der allmächtige Türsteher nach zwei Stunden doch noch ein Auge zudrückt.

Duell um Drinks

Foto: Getty Images

Endlich im Club, wartet schon die nächste Herausforderung: Erfrischungen muss man sich hart erkämpfen, denn die Konkurrenz ist erbarmungslos. Der Andrang an der Bar ist vergleichbar mit dem Chaos vor dem Glacéstand an der Seepromenade im Hochsommer. Egal wo, man steht immer am falschen Ort: Die Kundschaft zur Linken und zur Rechten kommt dran, selber steht man wie bestellt und nicht abgeholt am Tresen. Die Minuten fühlen sich an wie Stunden – und der Drink, den man irgendwann doch noch in der Hand hält, braucht man in erster Linie, um den horrenden Preis dafür zu vergessen.

Sonntags-Shopping-Schock

Leerer Kühlschrank, knurrender Magen? Kein Problem – Zürich ist eine Metropole, hier kann man auch am Sonntag seine Vorräte auffüllen, denn die Läden der Grossverteiler am Hauptbahnhof und am Flughafen sind offen. Dumm nur, dass halb Zürich die gleiche Idee hat. So wird der schnelle Shopping-Trip zur Nervenprobe: Das Gedränge in den Gängen und ewig lange Schlangen an den Kassen vermiesen den Plan ebenso wie die Touristen mit Gepäck, die an den dümmsten Stellen im Weg stehen. Shoppen am Sonntag ist nur jenen zu empfehlen, die einen halben Nachmittag im Nahrungs-Nahkampf verbringen wollen.

Die Pizza, die aus der Kälte kam

Lieferdienst als Alternative? Gute Idee. Nur blöd, laufen die am Sonntagabend am Limit. Denn alle wollen dann gemütlich auf dem Sofa hängen, sich einen Film reinziehen und dazu Pizza schlemmen, ohne die gute Stube zu verlassen. Wer sich den Znacht liefern lassen will, muss, lange bevor der Bauch knurrt, schon bestellen.

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