Wenn am Mittwoch die SwissSkills 2018 in Bern starten, sieht er besonders interessiert hin: Verteidigungsminister Guy Parmelin hat das Patronat für die Teilnehmenden aus der Romandie übernommen. Und als Nicht-Akademiker seine eigenen Erfahrungen mit der Berufslehre gemacht.
Herr Bundesrat, wann haben Sie sich dazu entschieden, wie Ihr Bruder und Vater Bauer zu werden?
Eine Woche nach meinem Eintritt ins Gymnasium Lausanne. Ich kam nach Hause und sagte zu meinen Eltern: Ich höre auf, das interessiert mich nicht, ich will etwas anderes machen, ich will auf dem Hof arbeiten! Wohlweislich verlangten sie von mir, bis zu den Herbstferien durchzuhalten. Als es schliesslich Herbst war, gefiel es mir besser und ich beschloss, wenigstens die Matura zu machen.
Es ist unüblich, zuerst die Matura und dann eine Lehre zu machen.
Stimmt. Der Rektor war damals ziemlich geschockt und verstand nicht, dass ich nicht studieren wollte.
Was haben Sie zu ihm gesagt?
Ich erklärte ihm, dass ich den Hof übernehmen wollte, da mein Bruder sich dem Weinbau verschrieben hatte. Abgesehen vom Anwaltsberuf, der mich interessiert hätte, sah ich keinen Grund, an die Uni zu gehen.
Wie ging es danach weiter?
Ich musste auf dem Hof alles von der Pike auf lernen, denn meine Eltern hatten unserer Schulbildung immer den Vorrang gegeben. Wir mussten nur manchmal beim Aufreihen der Strohballen oder Schneiden der Weinreben helfen. Das war die Bedingung, bevor wir Fussball spielen durften. Ich musste also eine Lehre machen, um den Bauernberuf zu erlernen.
Sie haben selbst 19 Jahre lang Lehrlinge ausgebildet. Haben Sie noch Kontakt zu ihnen?
Ja. Einige haben den Beruf gewechselt, aber heute zum Beispiel gehe ich nach Yvorne, wo einer meiner ehemaligen Lehrlinge wohnt. Er hat einen Landwirtschafts- und Weinbaubetrieb. Ein anderer ist Generalsekretär der Schweizer Gemüseproduzenten. Viele sind «gut herausgekommen».
Was sagen Sie einem Jugendlichen, der eine landwirtschaftliche Lehre absolvieren will?
Die Zeiten sind schwierig, aber gleichzeitig soll man das tun, was man gerne macht. Wenn er eine zweite Ausbildung machen kann, die die landwirtschaftliche Lehre ergänzt, kann dies nützlich sein. Wer zum Beispiel ein Fähigkeitszeugnis als Metzger hat, kann Fleisch direkt vom Hof verkaufen.
Die Schweizer Lehre wird weltweit gelobt. Kann man in diesem Bereich noch etwas verbessern?
Man kann die Dinge immer verbessern, aber man muss sehr vorsichtig sein. Die Schweizer Berufslehre ist eine subtile Mischung zwischen dem Interesse der Arbeitgeber und einer hochwertigen Ausbildung. Die Lehrlinge sind sofort mit der Realität im Beruf konfrontiert. Dieses System darf nicht aus dem Gleichgewicht geraten. Der Arbeitgeber braucht gute Lehrlinge, aber wenn die damit verbundenen Pflichten zu gross sind, engagiert er sich lieber nicht mehr.
Wie wird das duale Bildungssystem aus Ihrer Sicht im Ausland wahrgenommen?
Es wird mit grossem Interesse beobachtet. Ich erinnere mich an den ehemaligen französischen Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian. Er fand es sehr beeindruckend, dass die Jugendlichen mit einem beruflichen Leistungsausweis ins Militär gehen. Er hatte sich mit einem Rekruten unterhalten, der im Zivilleben Uhrmacher war und im Militärdienst mit Helikoptern arbeitete.
Wer wird den Familienbetrieb der Parmelins, die seit dem 15. Jahrhundert im Waadtländer Dorf Bursins leben, übernehmen?
Mein Bruder hat zwei Söhne. Einer hat seine Ausbildung als selbstkellernder Weinbauer abgeschlossen und absolviert zurzeit seinen Militärdienst als Durchdiener in der Rekrutenschule. Der andere ist gelernter Weinhändler und wird ebenfalls durchdienen.
Ist es schwieriger mit einem Onkel als Verteidigungsminister?
Das müssten Sie meine Neffen fragen. Ich glaube, es geht ihnen nicht schlecht. Was die Familiennachfolge betrifft, kann man nie sagen, was im Leben alles passiert. Ich habe noch einen Neffen, der ist Koch, und zwei Nichten, die noch studieren. Vielleicht begegnen sie eines Tages einem Bauern oder einem Weinbauern, der mit ihnen zusammen den Hof übernehmen will. Es wäre schade, wenn wir ihn verpachten oder verkaufen müssten.
Rund 900 junge Schweizer Berufsleute zeigen ihr Können an den SwissSkills 2018 in Bern (12. bis 16. September). Erleben Sie 75 Berufsmeisterschaften und über 60 weitere Berufspräsentationen.
Damit Jugendliche auch im Berufsleben ihr volles Potenzial entdecken und entfalten können, engagiert sich UBS für die Initiative SwissSkills wie auch für die Veranstaltung in Bern. Zusammen mit Ringier, dem offiziellen Medienpartner.
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