Die Rohre können gesamthaft mit einem Schlauchliner erneuert werden. Das Harz-Glasfaser-Gemisch wird mit UV-Licht gehärtet.
Foto: Andreas Mauritz

Roboter flicken Kanalisation
So können Gemeinden Geld sparen

Eine saubere Lösung für ein verdrängtes Problem: Statt dass Baumaschinen Strassen aufreissen, erledigen Roboter Reparaturarbeiten in der Kanalisation.
Publiziert: 20.09.2019 um 09:53 Uhr
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Die Sanierungen erfolgen über die Schächte. Hier ein Kanal­roboter mit aufgesetzter Kamera.
Foto: Andreas Mauritz
In Kooperation mit BKW

Von Monique Ryser, SI GRUEN

Die Zahlen sind eindrücklich: Rund 48'000 Kilometer öffentliche und schätzungsweise 150'000 Kilometer private Kanalisationsleitungen liegen unter dem Boden. Das Netz, das die Schweizer Abwässer den Kläranlagen zuführt, ist teilweise über 100 Jahre alt, ein Grossteil der Rohre ist seit 60 und 80 Jahren in Betrieb.

Der gute Zustand dieser Infrastruktur ist wichtig, da durch Risse oder Brüche beispielsweise verschmutztes Wasser ins Grundwasser gelangen kann. Die Leitungen müssen auch richtig dimensioniert und hindernisfrei sein, damit die Abwässer von Haushalten und Gewerbe sicher abgeführt, aber auch Wassermassen wie bei Starkregen aufgenommen werden können. Die Kantone müssen deshalb einen generellen Entwässerungsplan vorlegen, der auch den Sanierungsbedarf enthalten muss.

Fabrizio Naro ist Spezialist für grabenlose Kanalsanierungen.
Foto: Andreas Mauritz

Überholung nötig

«Ein Grossteil des Netzes wird in den nächsten Jahrzehnten ­saniert werden müssen», weiss Fabrizio Naro. Er ist Bereichsleiter Kanalsanierung und Mitglied der Geschäftsleitung von Arpe, einer Firma der BKW ­Infra Services, die auf grabenlose Kanalsanierungen spezia­lisiert ist. Das geht ins Geld, denn der Wert der Kanalisa­tions­leitungen übersteigt den Wert anderer Infrastrukturen wie etwa Strassen oder Wasser­leitungen, wie eine Berechnung der Stadt Basel 2014 ergab. «Grabenlose Sanierungen haben den Vorteil, dass alle Arbeiten über die Schächte erledigt werden können und die Kosten so tiefer sind», erklärt Fabrizio Naro. Dieses Vorgehen verhindert auch langwierige Gra­bungs­arbeiten, Verkehrsumleitungen und Staus.

Hightech im Einsatz

Die Lastwagen von Arpe sind des­halb wahre Hightech-Zen­tren: Auf einem Bildschirm im Wagen kontrolliert ein Mi­t­ar­bei­ter die Bilder der Kanalfernsehkamera, die durch die gereinigten Rohre fährt. Werden Risse oder Brüche entdeckt, kommt das Schlauchliner-Verfahren zum Einsatz: Entweder wird der einzelne Riss mit einem Kanalroboter geflickt oder aber das Rohr über eine ganze Strecke frisch renoviert. Ein Schlauch aus Glasfasern und Harzen wird in den zu sanierenden Kanal ein­ge­zogen und mit Druckluft aufgestellt. Danach wird er mit UV-Licht gehärtet und bildet ein neues Rohr, das eine Lebens­dauer von rund 50 Jahren hat.

Auf dem Bildschirm im Wagen ­erkennen die Arpe-Mitarbeiter ­Risse und Brüche.
Foto: Andreas Mauritz

Lebensdauer der Leitungen lässt sich verdoppeln

Die Gemeinde Delémont JU setzt bei rund jeder zweiten ­Sanierung auf das grabenlose System. «Wenn wir nicht auch andere Leitungen sanieren müssen und vor allem wenn die ­Kanalisation sehr tief im Boden liegt, entscheiden wir uns für die grabenlose Variante. Es ist kostengünstiger, schneller und verursacht weniger Umtrie­be. Zudem können wir damit die Lebensdauer verdoppeln», erläu­tert Gabriel Meusy, bei der Gemeinde verantwortlich für Bauarbeiten. «Bedingung ist, dass die Leitungen nicht arg ­kaputt sind. Es lohnt sich deshalb, das Netz regelmässig und gut zu unterhalten», rät Meusy.

Doch nicht nur die grossen ­Netze lassen sich grabenlos ­instand halten, es funktioniert ebenso bei Hausanschlüssen. Auch in diesem Fall könnte die Lebensdauer der bestehenden Leitungen um Jahrzehnte verlängert werden.

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