In Bern sind seit Februar die ersten Elektrobusse der Schweiz im Einsatz, die nur eine Aufladung an der Endhaltestelle benötigen. «Die ersten Erfahrungen zeigen, dass der elektrische Betrieb von Buslinien heute alltagstauglich ist», so Bernmobil. «Das Schnellladesystem und die Reichweite der Batterie sind praxistauglich.»
Der auf dem Bus des Solothurner Herstellers Hess stehende Slogan «Sauberer als Meister Proper» weist auf das grosse Plus der Elektrobusse hin: Der jährliche CO2-Ausstoss verringert sich mit dem elektrischen Betrieb der Buslinie 17 vom Bahnhof Bern nach Köniz um 500 Tonnen jährlich. Nicht nur das: Die Elektrobusse sind erst noch viel leiser als die vorher eingesetzten Dieselmodelle.
Und so funktionierts
Die Schnellladestation an der Endhaltestelle Köniz stammt von ABB. Beim Laden senkt sich ein Stromabnehmer, verbindet sich über Schienen auf dem Busdach und lädt die Batterie während der Wartezeit des Busses in sieben Minuten mit 450 Kilowatt auf. Die Batterien sind so ausgelegt, dass sie die Strecke bei Bedarf bis zu viermal ohne Nachladen zurücklegen können. Ein weiterer Vorteil: Über die digitale Plattform ABB Ability können Spezialisten die Ladestation wie Heinzelmännchen aus der Ferne überwachen und steuern.
Seit mehr als einem Jahr macht die TOSA-Schnellladetechnik bereits Genf «etwas grüner». Im Vergleich zu den Diesel-Trolleybussen spart Genf jährlich bis zu 1000 Tonnen Kohlendioxid ein. Inzwischen haben die Elektrobusse rund 500 000 km abgespult und Millionen von Fahrgästen transportiert. Im Einsatz sind sie auf der Linie 23, die mit 13 Schnellladestationen ausgerüstet ist. Das Blitz-Ladeystem benötigt weniger als eine Sekunde, um den Bus mit der Ladestation zu verlinken. Und während die Fahrgäste ein- und aussteigen, wird der Bus 20 Sekunden lang mit 600 Kilowatt geladen. Zum Vergleich: So viel Energie braucht es, um gleichzeitig 10'000 Glühbirnen mit 60 Watt zum Leuchten zu bringen.
Weltpremiere
Im französischen Nantes werden bald 24 Meter lange Elektrobusse das historische Zentrum der Stadt mit Gemeinden auf der Südseite der Loire verbinden. Zum ersten Mal überhaupt wird ein so langer Bus komplett samt Batterieenergie mit dem Blitz-Ladesystem von ABB unterwegs sein.
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