Von Marlies Seifert
Diesen August waren schweizweit 151'111 Menschen arbeitslos – rund 50 Prozent mehr als im August 2019. Lässt sich die Krise auch an der Zahl der Stelleninserate ablesen?
Davide Villa: Ja, verglichen mit dem Vorjahr, liegt die Zahl ausgeschriebener Stellen ganz klar tiefer. Da sprechen wir von einem Rückgang von 20 bis 25 Prozent. Es ist 2020 grundsätzlich schwieriger geworden, einen neuen Job zu finden. Wenn man jedoch schaut, wie sich die Zahlen seit dem Lockdown im März und April entwickelt haben, stellen wir deutlich mehr Stelleninserate fest. Für mich ein klares Zeichen: Die Wirtschaft erholt sich.
Die SI Jobbörse ist eine publizistische Initiative der Schweizer Illustrierten und entstand in Zusammenarbeit mit den Partnern Randstad, DEAR Foundation – Solidarité Suisse – und Jobcloud.
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Aber längst nicht in allen Bereichen.
Nein, Tourismus und Gastgewerbe leiden weiterhin, die Luxusgüterindustrie ebenfalls. Doch es gibt grosse regionale Unterschiede. Im Tessin, wo ich wohne, gab es im Juli mehr Übernachtungen als im Vorjahr, und die Campingplätze waren in vielen Regionen ausgebucht.
Welche Branchen haben sich denn am schnellsten erholt?
Auf dem Bau oder in der Immobilienbranche sowie in der öffentlichen Verwaltung sah die Lage schon im Sommer wieder sehr gut aus. Informatik, Gesundheitswesen und Chemie blieben auch während der Krise stark. Besonders erfreulich ist, dass die KMU im September ihre Rekrutierungsaktivitäten wieder intensiviert haben. Dieser Optimismus ist wichtig für den hiesigen Arbeitsmarkt. Immerhin sind über 60 Prozent aller Angestellten in der Schweiz bei KMU beschäftigt.
Hunderte Jobsuchende haben sich in der SI-Jobbörse bereits präsentiert. Zum Abschluss der Serie haben die Jüngsten auf dem Arbeitsmarkt ihren grossen Auftritt: Bist du auf Lehrstellensuche, oder hast du gerade deine Lehre abgeschlossen und möchtest nun Berufserfahrung sammeln? Erscheine mit deinem Profil in der Schweizer Illustrierten! Schicke dazu Namen, Wohnort, Ausbildung sowie Jobwunsch zusammen mit einem Foto und einem kurzen Satz zu dir an: jobboerse@schweizer-illustrierte.ch
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Das tönt zuversichtlich.
Natürlich verbessert sich die Lage nicht von heute auf morgen. Das Seco hat prognostiziert, dass die Zahl der Beschäftigten 2020 sinkt und 2021 auf demselben Niveau bleiben wird. Wir haben einen riesigen Schock erlebt, doch die Situation wird sich in den nächsten Monaten stabilisieren. Davon bin ich überzeugt.
Hat sich Corona nicht nur auf die Zahl der Stelleninserate, sondern auch auf deren Inhalt ausgewirkt?
Tatsächlich, die Zahl der Jobinserate, die im Text dezidiert die Möglichkeit zu Homeoffice erwähnen, ist seit dem Lockdown um 30 Prozent gestiegen. Besonders auffällig ist der Anstieg in den Bereichen Finanzen und Medien, wo es sogar zu mehr als einer Verdoppelung gekommen ist.
Wird denn Corona unsere Art zu arbeiten langfristig verändern?
In manchen Bereichen bestimmt. Ich denke da vor allem an die Art und Weise, wie wir mit Kunden zusammenarbeiten. Ein grosser Teil der Kommunikation wurde digitalisiert. Zudem spüre ich eine gewisse Tendenz zum Inshoring: Die Verlagerung von Produktionen ins Ausland wird kritischer betrachtet als früher. Auch die Frage, welche Rolle unser Arbeitsplatz in Zukunft einnimmt, wird uns beschäftigen.
Die DEAR Foundation – Solidarité Suisse unterstützt Menschen und kleine Unternehmen, die aufgrund von Covid-19 unverschuldet in wirtschaftliche oder soziale Not geraten sind. Beiträge der Stiftung werden Endbegünstigten über etablierte und bekannte Vermittler wie Verbände und Organisationen aufgrund deren sorgfältigen Anspruchsprüfung zur Verfügung gestellt.
Die Stiftung ist ausschliesslich in der Schweiz tätig und untersteht der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht. Alle Spenden können von den Steuern abgezogen werden.
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Wie meinen Sie das?
Wenn alle im Homeoffice arbeiten – wird dann das Büro zum Treffpunkt für Events? Was müssen Büroräumlichkeiten künftig gewährleisten? Und wie kann man das Teamgefühl auch digital pflegen? Wir bei JobCloud haben zum Beispiel unsere Firmenevents digitalisiert, die Häufigkeit intensiviert und dafür deren Länge reduziert. Den Firmenapéro gibts jetzt in Kurzform am Bildschirm.
Hand aufs Herz: Ist es im Corona-Jahr 2020 speziell riskant, seinen Job zu kündigen?
(Lacht.) Ins Blaue hinaus zu kündigen, war schon immer riskant! Aber diese Krise zeigt uns doch auch: Keiner muss sich schämen, arbeitslos zu sein! Hierzulande ist die Jobsuche leider immer noch mit einem gewissen Stigma verbunden. Deshalb finde ich es beeindruckend, wie viele Leute sich hier in der Jobbörse präsentieren. Es hilft, sich zu zeigen, um einen Job zu finden.
«In Kooperation mit...» bedeutet, dass Inhalte im Auftrag eines Kunden erstellt und von diesem bezahlt werden. Dieser Sponsored Content wird vom Brand Studio produziert.
Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen der Blick-Gruppe.
Kontakt: E-Mail an Brand Studio
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