Zukunftsfahrt mit Sängerin Emel
«Ich hätte nichts gegen selbstfahrende Tourbusse»

Nach der Geburt ihrer Tochter Ayleen hatte sich Sängerin Emel aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Jetzt ist sie zurück – kreativer denn je!
Publiziert: 09.07.2017 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:39 Uhr
Astrid von Stockar

Emel ist wieder da! Mit dem Sommerhit «I Wonder» und einem farbigen, lebensfrohen Video, in dem sie mit mexi­kanischen Mariachi durch Zürich zieht. Die letzten Jahre war es etwas ruhig um die Schweizer Sängerin mit türkischen Wurzeln. Ihr Leben veränderte sich durch die Geburt von Tochter Ayleen. Plötzlich musste die Musik hinter den Bedürfnissen ihrer kleinen Tochter zurückstehen.

Emel (42) war selber fast noch ein Kind, als sie mit 16 Jahren zusammen mit DJ Bobo «Somebody Dance With Me» sang. Sie legt Wert darauf festzuhalten, dass sie nicht von DJ Bobo entdeckt wurde – schon gar nicht als Minderjährige vor einer Disco, wie hartnäckig überliefert wurde. Aber Fakt ist, dass sie nach diesem Song 1993 so richtig durchstartete und in den folgenden Jahren mit ihren eigenen Alben wochenlang in den Schweizer Hitparaden-Charts lag.

Grosses Musikernetzwerk

Sie heiratete den britischen Musiker Ashley Ingram von der bekannten Band Imagination (der Welt­hit «Just an Illusion» ist noch heute ein Ohrwurm), zog mit ihm nach L. A., machte Musik mit der internationalen A-Liga und kehrte nach vier Jahren frisch geschieden nach Zürich zurück.

Mit ihrem damaligen Freund Bligg eroberte sie wieder die Schweizer Charts («Alles schon mal gehört») und sang unter anderem in Sabrina Setlurs «Du liebst mich nicht» den Refrain. Seit ihrer Zeit in L. A. kann sie auf ein grosses Musikernetzwerk zurückgreifen und arbeitet fürs neue Album mit Stings Perkussionisten Rhani Krija zusammen.

Eine Kostprobe bekommt das Publikum an der «Badenfahrt» am 26. August zu hören. Auf der «Zukunftsfahrt» zum Probelokal ihrer Band unweit des Zürcher Bellevues unterhalten wir uns über ...

Ein Selfie in Ehren: Astrid von Stockar und Sängerin Emel auf Zukunftsfahrt.
Foto: Philippe Rossier

... Geld verdienen als Musiker in der Schweiz.
«Es ist Rock 'n' Roll! Für Geld muss man in der Schweiz nicht Musik machen. Einige sind nebenbei Musiklehrer und geben Stunden.»

... die Finanzierung eines neuen Albums.
«Glücklicherweise hat sich die ganze Aufnahmetechnik extrem vergünstigt, und es ist nicht mehr so kostspielig, ein eigenes Album zu machen. Die Musiker müssen auch nicht gleichzeitig im selben Studio sein. Meine Mariachi-Horns sind waschechte Kanadier und wurden in Montreal aufgenommen.»

... selbstkomponierende Computer.
«Ich hoffe nicht, dass es das jemals gibt! Gegen selbstfahrende Tourbusse hätten wir nichts, dann könnten alle trinken und Party machen nach den Konzerten. Aber dort, wo Kreativität gefragt ist, glaube ich nicht, dass ein Computer den Menschen ersetzen könnte.»

... den vorgezeichneten Weg von Ayleen (7) als Musikerin.
«Sie nimmt die Gitarre in die Hand und komponiert schon erste Songs. Aber wer weiss – das muss sie selber entscheiden. Ich hätte damals als kleines Mädchen auch nie gedacht, dass ich als Aargauerin mit türkischen Wurzeln in der Musikszene in Los Angeles lande.» (Vater von Ayleen ist Starwerber Frank Bodin, selber ausgebildeter Konzertpianist)

... Werte, die Ayleen mitbekommt.
«Nächstenliebe, Selbstliebe und Respekt vor anderen Leuten, aber auch vor sich selbst. Das Leben ist nicht nur ein Zuckerschlecken, sie soll auch sehen, dass man Probleme hat oder traurig sein kann. Das gehört alles zum Leben.»

Astrid von Stockar fährt das Plug-in-Hybrid-Modell Volvo XC90 T8 Twin Engine. www.volvocars.ch

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