Es sind Zahlen, die beeindrucken: 660'000 Mitarbeiter fertigen im VW-Konzern täglich 44'000 Fahrzeuge. Deren Leistungsspektrum reicht vom 60-PS-Kleinwagen Up bis zum 1500-PS-Luxusboliden Bugatti Chiron. Doch die Zukunft liegt gemäss Michael Jost woanders. Vor mehr als 900 Teilnehmern am «Tag der Schweizer Garagisten» in Bern skizziert der Chief Strategy Officer der Marke Volkswagen die digitale und elektrische Transformation, die der weltweit grösste Autobauer in Angriff genommen hat: «Der Supertanker hat sich auf den Weg gemacht.»
Mehr als 10'000 Software-Ingenieure will VW in den nächsten Jahren einstellen. Sie sollen unter anderem ein VW-eigenes Betriebssystem aufbauen. Digitale Kanäle werden dabei eine wichtige Erweiterung zu den Händlern vor Ort. «Als Hersteller haben wir keinen Kontakt zum Endkunden, den hat nur der Garagist», erklärt Jost. «Das wollen wir ändern und aus der Unmenge an Daten gemeinsam neue Services kreieren.»
2026 letzte Verbrenner-Plattform
Die E-Mobilität wird das neue Geschäftsmodell von VW. 2050 will der Konzern komplett CO2-neutral sein. Und die schöne, neue E-Zukunft kommt schneller, als mancher denkt. Jost: «2040 werden praktisch keine Verbrenner mehr auf die Strassen kommen. Wenn man berücksichtigt, dass ein Auto rund zehn Jahre in Betrieb ist und eine Plattform für zwei Modellgenerationen genutzt wird, werden wir 2026 die letzte Verbrenner-Plattform auf den Markt bringen.»
Dafür investiert der VW-Konzern 33 Milliarden Euro und lanciert rund 75 vollelektrische Modelle. «Kein Gesetz zwingt uns dazu», so Michael Jost. «Wir machen das, weil es für uns richtig ist.» Klimaschutz und Wirtschaft seien kein Widerspruch: «Aber bitte nicht mit Restriktionen, sondern mit Visionen.»