VW Blue-Motion
Verwirrung in Blau

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht: VW lanciert immer mehr BlueMotion-Modelle. Und irritiert damit kostenbewusste Autokäufer.
Publiziert: 07.11.2009 um 16:13 Uhr
|
Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:31 Uhr
Von Timothy Pfannkuchen

Sechs von zehn Autokäufern wissen, dass BlueMotion zu VW gehört. Laut einer aktuellen Umfrage hat sich kein Markenname für Ökomodelle so sehr durchgesetzt. Das liegt sicher auch daran, dass Volkswagen bisher pro Baureihe ein einziges, äusserst sparsames Modell damit bezeichnete: etwa den neuen Polo BlueMotion (3,3 l/100 km, also 87 g CO2/km).

Doch plötzlich wimmelt es im VW-Programm von BlueMotions. Angetan vom Erfolg des Begriffs, wollen ihn die Wolfsburger nun offenbar möglichst oft verwenden. Nicht nur je ein Polo, Golf und Passat heisst jetzt BlueMotion – weitere 19 Modelle, von Polo bis Touareg, bekamen das Label BlueMotion Technology. Bis Ende 2010 sollen es sogar 44 sein! Obendrein verwendet VW den übergeordneten Begriff BlueMotion Technologies (nicht zu verwechseln mit BlueMotion Technology) für die neue Flut der Ökomodelle.

Zu den Autos, die unter BlueMotion Technologies vermarktet werden, zählen nun sämtliche Modelle mit den Beinamen Ecofuel (Erdgas-/Benzinantrieb), Bifuel (Flüssiggas/Benzin), Multifuel (Ethanol/Benzin) oder BlueTDI (Diesel mit Stickoxidminimierung) – selbstverständlich auch alle BlueMotion- und BlueMotion-Technology-Fahrzeuge. Letztere bieten weitgehend identische Spartechniken: Stopp-Start-Automatik, Schaltanzeige, Leichtlaufpneus und mehr.

Aber aufgepasst! Pro Baureihe gibt es als allersparsamstes Modell höchstens eines mit der Bezeichnung BlueMotion, aber mehrere mit dem Label BlueMotion Technology. BlueMotion wird als TDI (Diesel) ausgeliefert, BlueMotion Technology aber auch als Benziner (TSI). Der BlueMotion besitzt spezielle Anbauteile wie Spoiler, Felgen und Grill, ist aber nicht mit allen Optionen zu haben. Ein VW mit BlueMotion Technology sieht dagegen aus wie das Serienmodell und ist nahezu frei konfigurierbar.

Beispiel VW Golf als 105-PS-Diesel. Das Serienmodell kostet 30500 Franken und verbraucht 4,5 l/100 km. Der BlueMotion Technology ist 700 Franken teurer, sieht gleich aus und verbraucht dank Spartechnik 4,1 l/100 km. Der BlueMotion kostet weitere 900 Franken mehr, verfügt über die gleiche Technik, sieht aber anders aus und verbraucht 3,8 l/100 km.

Fazit: Bei so viel Blau sehen manche Kunden rot. Wieso verwendet VW nicht das gute alte «Eco», um die neuen Sparer zu kennzeichnen, ohne die BlueMotion-Sparmeister abzuwerten?

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BlueMotion: Sparen und spurten
In engen Kehren kehrt die Vernunft zurück: Bei forcierter Testfahrt erinnert der neue VW Passat BlueMotion gelegentlich da-ran, dass er zum Sparen gedacht ist und nicht zum Spurten. Aber sonst? Kräftig zieht der 1,6-Liter-TDI an.

Und mit 105 PS lässt er durchaus Fahrspass zu. In völlig ausreichenden 12,4 Sekunden schafft er es auf Tempo 100. Am Ende der Testtour stehen 4,8 l/100 km auf dem Display, also trotz flotter Fahrt nur 0,4 Liter mehr als vom Werk versprochen – für die Mittelklasse ein exzellenter Wert. Da verzichtet man gern auf die Beschleunigungswerte einer Rakete.

Der Preis des im Januar startenden Sparers auf Leichtlaufrädern ist noch nicht bekannt. Richtig flott wirkt der gleiche 1,6-Liter-Diesel mit 105 PS im kleineren Golf der zweiten BlueMotion-Generation (ab Januar und ab 32100 Franken).

Auch bei diesem Modell sorgen Stopp-Start-System, längere Übersetzung des leider nur fünfgängigen Getriebes, Feinarbeit an der Aerodynamik, Leichtlaufpneus und manches andere spartechnische Detail für einen Verbrauch von 3,8 l/100 km(Werksangabe) und einen CO2-Ausstoss von 99 g/km. Das lässt im Alltag einen Verbrauch von etwa vier Litern erwarten – weniger als bei jedem Hybrid.
In engen Kehren kehrt die Vernunft zurück: Bei forcierter Testfahrt erinnert der neue VW Passat BlueMotion gelegentlich da-ran, dass er zum Sparen gedacht ist und nicht zum Spurten. Aber sonst? Kräftig zieht der 1,6-Liter-TDI an.

Und mit 105 PS lässt er durchaus Fahrspass zu. In völlig ausreichenden 12,4 Sekunden schafft er es auf Tempo 100. Am Ende der Testtour stehen 4,8 l/100 km auf dem Display, also trotz flotter Fahrt nur 0,4 Liter mehr als vom Werk versprochen – für die Mittelklasse ein exzellenter Wert. Da verzichtet man gern auf die Beschleunigungswerte einer Rakete.

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