Hier wird nach vorne geschaut. «Go further» heisst Fords Neuheitenshow in Amsterdam, und in der Tat solls jetzt weitergehen – oder überhaupt mal starten. Bisher konnten der US-Autobauer und sein Europa-Ableger wenig vorweisen beim Thema Elektrifizierung. Ein Mondeo-Hybrid, ein teurer Elektro-Focus – das wars. Mit dem neuen Europa-CEO Stuart Rowley soll durchgestartet werden: Bis 2021 kommen 16 elektrifizierte Modelle – die ersten acht bereits bis Ende Jahr. «In zehn Jahren verkaufen wir 50 Prozent elektrifizierte Autos», prophezeit Rowley. Elektrifizierte, nicht reine E-Autos.
Speerspitze wird der neue Kuga ab Ende 2019. Der Bestseller-SUV kommt zu Diesel und Benziner in drei Hybridversionen. Als milder Hybrid wird ein 150-PS-Turbodiesel um einen Starter-Generator mit 48 Volt ergänzt, der rekuperiert oder boostet und in Kürze in Fiesta und Focus zu haben sein wird. Hinzu kommt ein 225 PS starker Plug-in-Hybrid (PHEV) mit Benziner, der 50 Kilometer elektrisch schaffen soll und an der Steckdose nachladen kann. Ende 2020 folgt ein Hybrid ohne Ladekabel, der mit tiefen Totalkosten aus Kauf und Betrieb punkten soll.
Kuga-Hybride ohne 4x4
Der XL-SUV Explorer hat Plug-in-Hybrid, 455 PS und 4x4; im Transit Custom PHEV lädt der Benziner allein die Batterie. Viele Antriebe für eine Marke, die gestrafft effizienter sein will. «Jeder passt zum jeweiligen Kunden», sagt Thomas Zenner, Entwicklungsleiter E-Antriebe bei Ford.
Doch bei den Kuga-Hybriden bleibt der 4x4 auf der Strecke. Es gäbe bei Fords Nobelmarke Lincoln eine elektrisch angetriebene Hinterachse zum Adaptieren, sagt Zenner: «Aber ob und wann, steht nicht mal zur Diskussion.»