Hohe Berge, tiefe Schluchten, milde Seen und kühle Flüsse. Die Schweiz bietet fast alles, was das Herz begehrt – nur das Meer fehlt. Deshalb fahren Jahr für Jahr viele Schweizer mit dem Auto ans Mittelmeer. Wenn Elektroautos also nicht nur Zweitautos sein sollen, muss auch eine Fahrt ans Meer möglich sein. Das hat sich auch der TCS gedacht und ein Tesla Model S zur französischen und einen Hyundai Kona Electric an die italienische Mittelmeerküste geschickt. Dabei ist die Vorbereitung das A und O.
Richtig planen und entspannt reisen
Logischerweise gehts dabei in erster Linie um die Planung der Ladestopps. Wer diese clever plant, kann sie mit Einkäufen oder der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten kombinieren und spart sich erst noch die Parkplatzsuche. Da in Italien und Frankreich noch eher wenig Stromer unterwegs sind, hat es auch meistens (noch) Platz an den Ladesäulen. Dafür gibts eine andere Herausforderung. Die Anbieter von Ladestationen in der Schweiz decken durch Partnerverträge auch Deutschland und Österreich ab, nicht aber die südlichen Länder.
Deshalb empfiehlt sich ein alternativer Anbieter, weil das Laden an Säulen von fremden Betreibern sehr teuer sein kann. Natürlich hat in Frankreich nicht derselbe Anbieter wie in Italien ein sehr dichtes Netz an Ladestationen, und so müssen zwei Abos gelöst werden. Bestellen Sie die notwendige Ladekarte für die App des Anbieters früh genug, da sie per Post eine Woche braucht. Interessanterweise gibts in Italien im Gegensatz zu Frankreich keine Schnellladestationen an Autobahnraststätten, womit zum Laden jedes Mal die Autobahn via Mautstelle verlassen werden muss.
Ans Meer und wieder zurück
Wenn die Vorbereitung stimmt, lässt es sich problemlos ans Meer stromern. Mit dem Hyundai Kona gehts nach Florenz und danach an die Küste. Von Cinque Terre über Genua führt die Route dem ligurischen Meer entlang nach Savona und über Turin zurück nach Emmen LU. Damit legt der Hyundai eine Strecke von 1512 Kilometern zurück und bezahlte 183 Franken für den Strom. Bei 450 Kilometern Normreichweite wurden somit mindestens drei Ladestopps nötig.
Auch für den Tesla startet die Tour im Herzen der Schweiz. Über Lyon und Avignon gehts nach Cavalaire-sur-Mer an der Côte d'Azur und via Grenoble wieder zurück. Der Tesla ist nach 1715 Kilometern wieder zu Hause, wobei sich die Ladekosten dank teilweiser kostenloser Supercharger auf 100 Franken belaufen. Bei ebenfalls rund 450 Kilometern Normreichweite waren ebenfalls mindestens drei Ladestopps nötig. Die genaue Zahl der Ladestopps bleibt der TCS in seinem Bericht allerdings schuldig.