Markus Köhne, Diesel-Motorenentwickler (aber erst seit 2012 bei VW) verspricht: «Für den Kunden sollten beim Update keine Nachteile bei Verbrauch, Fahrleistungen und Geräuschentwicklung entstehen.» Die betroffenen Dieselmotoren der Baureihe EA 189 (1,2-, 1,6- und 2,0-Liter) erhielten eine neue Motorsteuerungs-Software. Die illegale Umschalteinrichtung wurde entfernt, das Einspritzmuster und die Nachbehandlung des Abgas zur Partikelreduktion verändert. Der 1,6 Liter erhielt zusätzlich einen Flow-Transformer – also ein Rohr im Einlasstrakt, das die Strömung der Frischluft beruhigt.
Aufteilung der Spriteinspritzung
Ein grosser Schritt zur Einhaltung der geforderten Abgaswerte war die Aufteilung der Spriteinspritzung in verschiedene Takte. Köhne: «Eine Nacheinspritzung lässt den Russ oxidieren. Er verbrennt im Motor.» Warum wurde dies nicht schon bei der Entwicklung des Motors berücksichtigt? «Dieses Prinzip war bei der Entwicklung des EA-189-Motors noch nicht bekannt», antwortet Köhne.
Keine Leistungseinbussen
Dass es nach der Umrüstung zu Leistungseinbussen kommen oder Motorenbauteile einem erhöhten Verschleiss unterliegen könnten, hält Köhne entgegen: «Partikelfilter und Abgasrückführung werden nach dem Update nicht mehr belastet als zuvor. Einzig die Injektoren der Einspritzanlage. Aber dies liegt noch weit unter der vorgegebenen Belastungsgrenze des Herstellers.»
Nachgeschmack bleibt
Für den Werterhalt der betroffenen Fahrzeuge sieht VW keinen Nachteil. Auch der Marktanteil der Dieselfahrzeuge aus dem VW-Konzern hält sich auf dem Niveau von 2015. Dennoch bleibt ein schaler Nachgeschmack! Die juristische Aufarbeitung des Skandals hält an. Volkswagen spricht nach wie vor «nur» von einem Fehlverhalten der Entwicklungsebenen, aber nicht der Führungsetage. Und ob der Konzern je alle Karten aufdeckt, bleibt fraglich.