Jedes Jahr erscheint in Deutschland der Report des TÜV (Technischer Überwachungsverein, vergleichbar mit unseren Strassenverkehrsämtern), in dem alle Mängel der (wie bei uns bei der MFK) geprüften Autos akribisch und in verschiedenen Kategorien festgehalten und veröffentlicht werden. Nicht immer zur Freude der Autohersteller.
Dieses Jahr kann sich Mercedes aber freuen. Denn das absolut zuverlässigste Modell ist gemäss dem neuesten TÜV-Report der Mercedes GLC. Seine Quote bei den erheblichen Mängeln in der Kategorie der zwei- bis dreijährigen Fahrzeuge liegt bei nur 1,5 Prozent. Und auch auf Platz 2 liegt ein Mercedes-Modell. Die B-Klasse kommt auf 1,9 Prozent, noch knapp vor dem Drittplatzierten VW T-Roc (2,0%).
Diese Autos altern gut
Auch bei den älteren Fahrzeugen liegen jene Marken und Modelle vorne, die schon in vergangenen Jahren jeweils gut abschnitten. Bei den vier- bis fünfjährigen Autos sind dies der Audi Q2 (Mängelquote: 2,1%) vor dem Porsche 911 (2,9%) und dem Mazda CX-3 (3,5%). Und bei den sechs- bis siebenjährigen Fahrzeugen liegt dann der 911er Porsche mit 3,3 Prozent ganz vorne, gefolgt vom VW Golf Sportsvan (5,5%) und dem Suzuki SX4 (6,1%).
Aufgesplittet nach Fahrzeugsegmenten geben die deutschen Premiumhersteller, allen voran erneut Mercedes, ein starkes Qualitätsbild ab: In der Kompaktklasse gewinnt die Mercedes A-Klasse (2,5%), in der Mittelklasse die C-Klasse (2,5%) und die Mercedes B-Klasse (1,9%) bei den Vans. Bei den Kleinwagen liegt der Audi A1 ganz vorne (2,9%), gefolgt vom Nicht-Premium-Opel Karl (3,4%).
Hier gibts Nachholbedarf
Und wie sieht die Kehrseite der Medaille aus – welche Autos stehen ganz am Schluss der Tabelle? Da holt sich der Renault-Konzern keine guten Noten. Bei den bis Dreijährigen liegen die beiden Dacia-Modelle Logan und Duster sowie der Renault Kangoo mit einer Mängelquote von 11,6 bzw. 11,4 und 9,2 Prozent ganz am Schluss.
Allerdings sind auch deutsche Premiumhersteller vor schlechten Resultaten nicht gefeit. Bei den Autos, die maximal fünf Jahre alt sind, landet überraschend der BMW 5er/6er mit einer wenig schmeichelhaften Mängelquote von 16,8 Prozent ganz hinten. Und mit 16,4 Prozent schneidet der vorletzte VW Sharan nur unwesentlich besser ab.
Autos sind gut in Schuss
Insgesamt zeichnet der neueste TÜV-Report jedoch ein positiveres Bild als in den Jahren zuvor. Genau 17,9 Prozent aller Fahrzeuge fielen bei der Hauptuntersuchung mit «erheblichen» oder «gefährlichen Mängeln» durch. Das sind zwei Prozent weniger als noch im Vorjahr und so wenig wie schon lange nicht mehr. Und auch der Anteil der Fahrzeuge mit «geringen Mängeln» ging im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 auf 9,1 Prozent zurück.
Es macht also ganz den Anschein, als hätten viele Fahrzeughalter in Deutschland die Zeit während des Lockdowns genutzt, sich verstärkt um die Wartung ihrer Fahrzeuge zu kümmern. Das Bild in der Schweiz dürfte übrigens nicht gross von jenem in Deutschland abweichen. Nur sind bei uns solche Zahlen von den Strassenverkehrsämtern leider nicht (mehr) erhältlich.