Auf einen Blick
- TCS testet Winterreifen auf Fahrsicherheit und Umweltbilanz
- Vier der 28 Reifen fallen komplett durch
- Sechs erhalten die Note «sehr empfehlenswert»
Der Sommer hat sich in den letzten Wochen durch enorme Regenfälle und Gewitterstürme verabschiedet. Mit den sinkenden Temperaturen wird es langsam, aber sicher Zeit, einen Termin für den Wechsel auf Winterreifen zu buchen. Der TCS hat passend dazu die Reifen verschiedener Hersteller getestet und bewertet.
Zwei Hauptkriterien
Winterreifen sind speziell auf die Herausforderungen der kalten Jahreszeit abgestimmt und sollten selbst bei Schnee und vereister Fahrbahn für sicheren Halt sorgen. Bei niedriger Temperatur ist ein kürzerer Bremsweg essenziell und schützt vor den Gefahren in den Wintermonaten. Insgesamt 28 Reifen wurden vom TCS auf verschiedene Kriterien mit den Hauptmerkmalen Fahrsicherheit und Umweltbilanz untersucht.
Zur Bestimmung der Fahrsicherheit wurde der Reifen nicht nur bei winterlichen Schnee- und Eisverhältnissen, sondern auch auf einer nassen und trockenen Fahrbahn getestet. Für das Kriterium Umweltbilanz wurden sowohl Nachhaltigkeit, Abrieb, Effizienz als auch die Fahrleistung und Geräuschentwicklung berücksichtigt. Getestet wurden die Dimensionen 205/55 R16 91H und 215/55 R17 98V.
Vier Reifen fallen komplett durch
Die Reifen der Dimension 205/55 R16 91H sind die meistverkauften Winterreifen für Autos der unteren Mittelklasse. Dazugehörige Fahrzeuge sind beispielsweise Audi A3, Renault Scénic, Skoda Octavia oder das verwendete Testfahrzeug: ein VW Golf. Von den zwölf getesteten Reifen erhielten die drei Besten eine «sehr empfehlenswerte» Bewertung. Dabei handelt es sich um den Continental WinterContact TS 870, den Goodyear Ultra Grip Performance 3 und den Michelin Alpin 6. Hinter den Top drei reihen sich noch vier Reifen mit der Note «empfehlenswert» ein. Bei weiteren vier Reifen wurde nur eine «bedingt empfehlenswerte» Bewertung vergeben – ein Reifen fiel komplett durch. Der Winrun Winter-max A1 WR22 aus chinesischer Produktion hatte auf trockener und nasser Fahrbahn einen viel längeren Bremsweg im Vergleich zur Konkurrenz – der TCS rät deshalb vom Kauf ab.
Der Reifen 215/55 R17 98V ist die meistverkaufte Winterreifendimension bei SUVs der unteren Mittelklasse. Sie eignen sich zum Beispiel für den Audi Q2, VW Passat, Hyundai Kona, Skoda Karoq oder das Testfahrzeug VW T-Roc. Es erhielten ebenfalls drei Reifen die Bewertung «sehr empfehlenswert», der Goodyear Ultragrip Performance 3, der Dunlop Winter Sport 5 und der Vredestein Wintrac Pro. Im Mittelfeld befinden sich insgesamt sieben «empfehlenswerte» und drei «bedingt empfehlenswerte» Reifen. Bei drei Gummis sollte man aufpassen: Die Modelle Triangle Winterx TW401, Kenda Wintergen 2 KR501 und Davanti Wintoura + fallen mit einem «nicht empfehlenswert» durch. Auf nasser Fahrbahn war insbesondere die Leistung von Triangle und Davanti sehr schlecht.
Nachhaltigkeit wichtig
Beim Test wurde auch klar, dass für die Nachhaltigkeit eines Reifens das Gewicht eine essenzielle Rolle spielt. TCS-Reifenexperte Reto Blättler erklärt das anhand des chinesischen Kenda-Modells, das während des Tests mit seinem hohen Gewicht von 12,4 Kilogramm auffiel: «Hier befinden wir uns in einem aussergewöhnlich hohen Bereich, mit so einem schweren Reifen ist der Kraftstoffverbrauch höher und der Fahrkomfort schlechter. Zudem kann man ihn bezüglich Entsorgung oder Recycling nicht als nachhaltig einstufen.» Neben der Fahrsicherheit sollte man also immer auch einen Blick auf die Nachhaltigkeit eines Reifens werfen, um zusätzliche Ausgaben zu vermeiden.