Wir sind kurz abgelenkt, das Auto vor uns bremst und schon knallts! In modernen Autos sollte in diesem Fall der Notbremsassistent eingreifen, der bei drohenden Kollisionen für uns bremst. Der TCS und die Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu haben drei unterschiedliche Systeme auf ihre Zuverlässigkeit getestet.
Die Kandidaten für Notbremsassistenten-Test
Getestet wurden der LiDAR-Sensor in einem VW Up, Radar-Sensoren in einem Seat Ateca und die Stereokamera im Subaru Outback. Der LiDAR-Sensor erkennt nur den Abstand zum Hindernis, aber keine Fussgänger und funktioniert nur bis 30 km/h. Der Radar im Seat Ateca arbeitet auch bei höheren Tempi und erkennt Fussgänger aufgrund ihres Bewegungsprofils. Die Kamera im Subaru schliesslich ermöglicht räumliches Sehen, wodurch sie ebenfalls Fussgänger und stehende Hindernisse erkennt.
Der Test
Nach einem Referenztest auf trockener Fahrbahn und ohne Einschränkungen verschärften TCS und bfu die Rahmenbedingungen. Dazu gehörten in einzelnen Tests ein parkendes Auto am Strassenrand, verschmutzte Scheiben, verdeckter Sensor, Neustart direkt vor dem Test und nasse Fahrbahn. Am meisten überzeugte das Subaru-Kamera-System. Der Aufprall wurde immer vermieden – ausser bei verdecktem Sensor. In diesem Fall wurde der Fahrer aber rechtzeitig informiert, dass der Sensor nicht funktioniere. Nicht reagiert haben der verklebte LiDAR-Sensor und der neugestartete Seat-Radar. Weiter hat der LiDAR bei nasser Strasse zu spät reagiert und es kam zur Kollision.
Test-Ergebnisse: Was taugen Notbremsassistenten wirklich?
Notbremsassistenten schätzen TCS und bfu als empfehlenswert ein und der Aufpreis lohnt sich. Sie fordern zudem, dass diese Systeme möglichst schnell zur Serienausstattung jedes Autos werden. Allerdings seien Notbremsassistenten nur eine Unterstützung und keine Garantie. Die Verantwortung liege weiterhin beim Fahrer!