TCS-Ratgeber: Nicht nur der Ukraine-Krieg ist schuld
Diese Faktoren beeinflussen den Spritpreis

Martin Bolliger, Leiter Mobilitätsberatung beim TCS – mit 1,5 Millionen Mitgliedern die grösste Mobilitätsorganisation der Schweiz –, klärt für Blick Fragen rund ums Thema Autofahren.
Publiziert: 10.01.2023 um 13:22 Uhr
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Zwar sind die Spritpreise nicht mehr ganz so hoch, wie noch vor einem halben Jahr, ...
Foto: Keystone
Martin Bolliger

Ist der Spritpreis so hoch, weil uns bald das Öl ausgeht?
F. Keller, Lugano

Nein, die aktuell weiterhin hohe Preissituation an den Schweizer Tanksäulen hat nichts mit einem weltweiten Mangel an Rohöl zu tun. Die hohen Preise an unseren Tankstellen sind vielmehr einer Lieferketten- und Preiskrise geschuldet, die durch geopolitische Einflüsse verursacht wurde und zeitweise durch Spekulation zusätzlich verstärkt wird.

Wichtige Einflussfaktoren auf die Treibstoffpreise sind der Rohölpreis und die Produktpreise an den Börsen. Zwischen Rohöl- und Produktpreis gibts zudem den Raffineriemarkt, der je nach Kapazität und Auslastung ebenfalls variieren kann.

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Es gibt aber noch viele weitere Abhängigkeiten, die den Spritpreis bei uns steigen lassen können. Beispielsweise der Kursunterschied zwischen US-Dollar und Schweizer Franken oder die vom Pegelstand abhängigen Tarife für die Rheinschifffahrt. Dann natürlich auch politische Unruhen oder Streiks in den Förderländern, Ausfälle bei Raffinerien, Preisabsprachen der Opec-Staaten und Sanktionen der EU. Auch warme oder kalte Winter in den USA können die Preise beeinflussen, weil viele Amerikaner weniger Vorräte halten als wir Europäer.

Irgendwann werden die Spritpreise vermutlich wieder sinken. Eine Prognose, wann, und wenn ja um wie viel, ist jedoch schwierig und wäre aus obengenannten Gründen wie Kaffeesatzlesen.

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