Ratgeber Verkehr: Reissverschluss wird Pflicht!
So hakt der Reissverschluss nicht

Bislang nur empfohlen, wird das Reissverschluss-System im Verkehr zur Pflicht. So wills der Bundesrat. Warum aber ist der Reissverschluss überhaupt derart wichtig?
Publiziert: 10.10.2018 um 16:24 Uhr
|
Aktualisiert: 11.10.2018 um 10:45 Uhr
Symbolbild für das Reissverschlusssystem bei einer stehenden Kolonne.
Foto: Bärtschi Media
Timothy Pfannkuchen

So verhalten Sie sich beim Reissverschluss richtig:

  1. Der Reissverschluss – ein Auto von links, eines von rechts, etc – kommt immer dann zur Anwendung, wenn die Zahl der Fahrspuren reduziert wird.
  2. Jeder Autofahrer muss auf seiner Spur bis direkt zur Engstelle vorfahren.
  3. Dort fädeln sich die Autos abwechselnd in der weiterführende Spur ein.

Darum hakt der Reissverschluss

Warum wirds von Empfehlung zum Gesetz? Die Angst, als vermeintlicher «Drängler» nicht mehr hineingelassen zu werden, führt zum Früheinfädeln – aber durch jeden Früheinfädler wird der Verkehrsraum weniger gut genutzt und der Fluss durch eine zweite Engstelle zum Stocken gebracht. Alle wiederum, die korrekte Späteinfädler nicht hineinlassen, machts für alle hinter sich noch schlimmer. So wächst der Stau schnell weiter. Wer auf der zu Ende gehenden Spur vorfährt, ist eben kein Drängler, sondern verhält sich korrekt und sollte genau deshalb auch hereingelassen werden.

Wird der Reissverschluss korrekt angewendet, halbiert sich die Länge der stehenden Kolonne. Das hilft innerorts, weil so der Feierabendverkehr vielleicht nur noch zwei statt vier Kreuzungen blockiert. Auf Autobahnen lösts Staus schneller wieder auf.

Für mehr Verkehrsfluss

Auch mit den folgenden Massnahmen helfen Sie mit, dass der Verkehr flüssiger läuft:

  • Gleichmässig mitschwimmen: Im Hinterkopf behalten: Theoretisch löst sich ein Stau auf, wenn alle Autos gleichzeitig und mit gleich bleibenden Abständen losfahren.
  • Nicht drängeln: Wer zu dicht auffährt, muss oft bremsen; das verzögert den Fluss.
  • Nicht trödeln: Wer vor sich eine zu grosse Lücke lässt, verlängert das Stauende.
  • Nicht schleichen: Sonst entsteht eine Stockung, bis es dann weiter hinten staut.
  • Nicht stur in der Mitte oder links fahren, sonst sinkt die Verkehrskapazität stark.
  • Nicht dauernd die Spur wechseln, um wenige Meter und Sekunden zu gewinnen.
  • Am Stauende Warnblinker nur an, wenn der Verkehr sich wirklich stark verzögert. Sonst sorgt die zu frühe Warnung für Schreckbremsungen und dadurch zum Stau.
  • Bei Verengungen gemäss Reissverschlusssystem korrekt im Wechsel einfädeln.
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?