Ohne DAB+ sind die Autofahrer bald ohne Empfang
Es droht die grosse Stille

Ab dem Jahr 2020 wird das analoge UKW-Radio schrittweise abgeschaltet. Deshalb ist heute ein Auto mit digitalem Radio DAB+ praktisch unverzichtbar.
Publiziert: 08.09.2017 um 21:15 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2019 um 18:17 Uhr
Ab 2020 müssen wir wohl keine Frequenzen mehr einstellen. Da die Radiostationen nicht mehr verpflichtet sein werden ihr Programm über UKW auszustrahlen, dürften viele das Analog-Radio schrittweise abschalten.
Foto: Robert Tomitzi
Robert Tomitzi

Stellen sie sich vor, sie sind auf einer staureichen Strecke unterwegs und können keine Verkehrsmeldungen übers Radio empfangen. Genau das passiert in der Schweiz ab 2020, wenn ihr Autoradio kein DAB+ empfängt!

Die Radiostationen setzen schon heute auf Digitalradio DAB+, welches bessere Empfangsqualität ohne Rauschen bietet.
Foto: Martin A. Bartholdi

Wieso 2020?

Gemäss Plan des Bundesamts für Kommunikation (BAKOM) sollen ab 2020 die analogen Radiofrequenzen stillgelegt werden. Carolin Sauser, Sprecherin des BAKOM erklärt: «Ab 2020 sind Radioveranstalter nicht mehr verpflichtet, ihre Programme über UKW zu verbreiten. Da eine Doppelverbreitung sehr kostspielig ist, dürften sich viele Radio-Stationen ab 2020 überlegen, UKW schrittweise abzuschalten.» Darunter auch Stationen, die Verkehrsmeldungen senden. Schon heute lassen Sender gewisse Sendemasten abschalten.

BAKOM-Sprecherin Carolin Sauser geht davon aus, dass die meisten Radiostation ohne Verpflichtung nicht UKW und DAB+ anbieten werden, weil es zu teuer ist.
Foto: ZVG

Viele Autos haben noch kein DAB+

Ohne DAB+-Empfang können ab 2020 im Auto weder Musik noch Staumeldungen gehört werden – ein Horror-Szenario für viele Autofahrer. Denn heute sind über 70 Prozent aller Autos analog, also ohne DAB+ unterwegs – und 2016 wurde immerhin noch ein Drittel aller Schweizer Neufahrzeuge ohne DAB+-Radios ausgeliefert. Die meisten dieser Fahrzeuge werden auch nach 2020 auf unseren Strassen unterwegs sein – dann freilich ohne Radioempfang. Die Besitzer können dann nur noch die Verkehrsinfos vom Smartphone holen oder DAB+ teuer nachrüsten. Beim Verkauf droht sonst ein hoher Wertverlust.

Unsere Empfehlung an Neuwagen- und Occasionskäufer: Unbedingt nach einem Fahrzeug mit DAB+-tauglichem Radio Ausschau halten – oder die Kosten einer Nachrüstung einkalkulieren.

Was kostet DAB+-Nachrüsten?

Hier gehen die Hersteller unterschiedliche Wege. Toyota bietet für 400.- Fr. eine Nachrüstung an, Bei VW je nach Modell zwischen 370.- und 1400 Fr., Mercedes je nach Modell ab ca. 1000 Fr.. BMW hat keine Nachrüstlösung im Programm. Nachrüster bieten DAB+-Radios (ab 200 Fr.) oder DAB+-Tuner (150.- Fr.) an. Inklusive Einbau kommen schnell über 500 Fr. zusammen. Ob die auch in der gewünschten Qualität funktionieren bleibt abzuwarten.

Hier gehen die Hersteller unterschiedliche Wege. Toyota bietet für 400.- Fr. eine Nachrüstung an, Bei VW je nach Modell zwischen 370.- und 1400 Fr., Mercedes je nach Modell ab ca. 1000 Fr.. BMW hat keine Nachrüstlösung im Programm. Nachrüster bieten DAB+-Radios (ab 200 Fr.) oder DAB+-Tuner (150.- Fr.) an. Inklusive Einbau kommen schnell über 500 Fr. zusammen. Ob die auch in der gewünschten Qualität funktionieren bleibt abzuwarten.

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