Autowissen: Strom
Die heimlichen Spritfresser

Jeder Verbrennungsmotor braucht Sprit. Daneben gibt es aber viele weitere Energiefresser im Auto: BLICK zeigt, welche Extras wie viel Energie verschlingen und was die versteckten Spritfresser sind.
Publiziert: 13.04.2018 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2019 um 18:19 Uhr
Energie gibts nie umsonst – das gilt natürlich auch fürs Auto.
Foto: Andreas Engel
Patrick Bizzarri

Multimediasystem, Sitzheizung, Abbiegelicht: Moderne Autotechnik wird immer komplexer und benötigt immer mehr Strom. Der neueste Schrei: kühlbare Sitze, heizbare Seitenspiegel und elektrisch öffnende Kofferraumdeckel.

Stromverbrauch gleich Spritverbrauch

Warum aber steigt der Durst eines Autos mit jedem elektrischen Verbraucher? Wenn der Motor läuft, erzeugt er doch über die mitlaufende Lichtmaschine nebenbei Strom. Klingt logisch, ist aber nicht ganz korrekt.

Der Grund für den erhöhten Verbrauch: Elektrische Helfer beziehen ihre Energie (meist über die zwischengeschaltete Batterie) aus der vom Automotor angetriebenen Lichtmaschine (siehe Box). Die läuft zwar immer mit. Aber, vereinfacht gesagt: Je mehr Strom sie generieren muss, desto mehr Widerstand setzt ihr Magnetfeld dem Mitdrehen mit dem Motor entgegen. Dadurch wird der Motor quasi «gebremst» – und benötigt deshalb mehr Sprit.

100 Watt gleich 0,1 Liter

Energie gibts eben nie umsonst. Grob gerechnet kosten 100 Watt Strombedarf rund 0,1 Liter Benzin oder Diesel pro 100 Kilometer. Kleine Dinge wie die Blinker wirken sich mit rund 20 Watt Strombedarf nur minim auf den Verbrauch aus. Auch das Radio gibt sich mit zweistelligen Wattzahlen relativ bescheiden.

Überraschung beim grössten Stromfresser

Bereits Abblendlicht braucht mehr. Und wer Sitz-Heizung (oder -Kühlung) nutzt, landet schnell mal bei einigen hundert Watt. Erstaunlich: Der grösste Spritfresser unter den elektrisch betriebenen Gadgets ist die Heckscheibenheizung.

Die Heckscheiben-Heizung gehört in Autos zu den grössten Energie-Verbrauchern.
Foto: Patrick Bizzarri

Damit die Drähte in der Scheibe für freie Sicht sorgen, werden mindestens 100 Watt fällig. Lässt man obendrein die Klimaanlage laufen, schwillt der Mehrverbrauch noch weiter an. Über den Daumen gepeilt verbraucht man dann gerne mal 0,5 bis 2,5 Liter mehr pro 100 Kilometer!

Zum Ausprobieren

Wers nicht glaubt, kanns überprüfen: Im Leerlauf alle Stromfresser einschalten – und das Auto erhöht (teils leicht verzögert) die Leerlaufdrehzahl, um den Strombedarf zu decken.

Mit eingeschalteter Elektrik sinkt bei E-Autos wie dem Nissan Leaf umgehend die Reichweiten-Angabe.
Foto: Martin A. Bartholdi

In Elektroautos wirds gar noch offensichtlicher: Beim Einschalten von Verbrauchern sinkt die angegebene Restreichweite im Display sofort.

Durstige Klimaanlage

Übrigens: Die Klimaanlage sorgt nach dem gleichen Prinzip für Mehrverbrauch. Hier will der Klimakompressor vom Motor entweder mit angetrieben oder ebenfalls mit Strom versorgt sein – und das geht ins Geld: Klimaanlagen alleine können den Spritverbrauch schon mal um 10 bis 20 Prozent erhöhen. Immerhin: Heizen ist (ausser in E-Autos mit E-Heizung oder bei E-Zuheizern) fast gratis – dank des ohnehin warmen Kühlwassers.

Die Lichtmaschine

Eine Lichtmaschine (bei uns oft auch als Alternator bezeichnet) wandelt mechanische Energie in elektrische Energie um. Die Lichtmaschine wird meist über einen Keilriemen vom Motor angetrieben oder ist direkt angekoppelt. Die maximale Leistung moderner Lichtmaschinen liegt zwischen 800 und 3000 Watt. Der Ersatz kann ins Geld gehen: Zwischen 200 und 1000 Franken veranschlagen Garagisten dafür.

Eine Lichtmaschine (bei uns oft auch als Alternator bezeichnet) wandelt mechanische Energie in elektrische Energie um. Die Lichtmaschine wird meist über einen Keilriemen vom Motor angetrieben oder ist direkt angekoppelt. Die maximale Leistung moderner Lichtmaschinen liegt zwischen 800 und 3000 Watt. Der Ersatz kann ins Geld gehen: Zwischen 200 und 1000 Franken veranschlagen Garagisten dafür.

Die Lichtmaschine oder auch Alternator wandelt mechanische in elektrische Energie um.
Foto: Werk
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