«Das blaue Wunder» titelte der BLICK anno 1999 zum Thema Xenonlicht – und fragte sogar besorgt, ob das bläuliche Gasentladungslicht nicht die Augen schädigt. Die Antwort war dieselbe wie in den 1970er-Jahren, als das hellere Halogen- das gelbliche Bilux-Licht ablöste: Anfangs fühlen sich zwar alle geblendet – doch je verbreiteter die neue Technik wird, desto weniger fühlen wir uns belästigt und geniessen stattdessen bessere Sicht bei Nacht. Heute ist Bilux Vergangenheit, aber die Vielfalt enorm: Halogen, Xenon, LED (seit 2007) und Laser (seit 2014) und etliche Untersysteme. Aber was macht Sinn?
Halogen kann, muss aber nicht gut sein
Ideal wäre eine nächtliche Probefahrt – was leider oft scheitert, weil schon der häufig cooleren Optik wegen das Gros der Vorführwagen teurere Lichter trägt. Schade, modernes Halogenlicht ist mit H7- statt H4-Birne mitunter besser als erwartet und eine Wenigfahrer-Alternative. Nur: Die Bandbreite von «Funzel» bis Lichtteppich ist enorm. Tipp: Wenns drin liegt, vorsichtshalber Xenon (z.B. Ford EcoSport 850 Fr.) oder LED (z.B. Toyota Auris 1300 Fr.) dazubestellen.
Matrix-LED macht die Nacht zum Tag
Ohnehin ist LED-Licht fast immer sehr gut. Vielfahrer sollten unbedingt zum Matrix-LED-Licht (heisst im Katalog leider selten so – Garagist fragen) greifen: Man fährt immer mit Fernlicht, und das System «schneidet» andere Verkehrsteilnehmer aus dem Lichtkegel aus – perfekte Ausleuchtung, in der Regel blendfrei für andere und somit ein echter Sicherheitsgewinn. Und zum Beispiel im Opel Astra für 1490 Franken extra dabei.
Abblendautomatik ist oft überfordert
Nicht damit verwechseln darf man Systeme, die «nur» das Licht variabel verteilen (also z.B. breiter in der Stadt) – das ist von eher begrenztem Nutzen im Alltag. Dasselbe gilt auch für die Fernlichtassistenten (z.B. Audi A3 180 Fr.), die selbst auf- und abblenden. Die Varianz ist gross, gerade auf kurvigen Strecken und der Autobahn führts eben doch oft dazu, dass andere erst mal kurz geblendet werden. Aber die Systeme werden fortlaufend besser. Tipp: Dazubestellen, da der Aufpreis bei einem Neuwagen meist nicht so sehr viel ausmacht, und unsichere Systeme im Bedarfsfalle eben via «Einstellungen» oder dem Umschalten von Lichtautomatik auf Abblendlicht deaktivieren. Übrigens: Auf der Autobahn sollte man diese Systeme nicht einsetzen, weil der Sensor wegen der Mittelleitplanke oft keine entgegenkommenden Scheinwerfer «sieht» und dann zum Beispiel besonders hoch sitzende Lastwagen-Fahrer im Gegenverkehr oder weit vorausfahrende Autofahrer oft blendet.
Nebel- und Laserlicht sind überflüssig
Verzichten kann man heute auf Nebelscheinwerfer (z.B. Dacia Duster, 200 Fr.), weil sie tags gar nichts und nachts angesichts heute sehr heller Hauptscheinwerfer wenig bringen. Ebenso darf man sich das teure Laser-Fernlicht (z.B. BMW 7er 1520 Fr.) schenken – doppelte Fernlicht-Reichweite (600 Meter) hat im Schweizer Alltag null Nutzen. Wertvoll und wenige hundert Franken günstig sind dafür dynamisches Kurven- (folgt Lenkung) oder statisches Abbiege-Licht (aktiviert beim Einlenken): Diese Mehrausgabe rentiert sich mit dem ersten vermiedenen Rempler in einer dunklen Kehre oder Ecke.
Bis heute sorgt die Pflicht zum Fahren mit Licht am Tag für Verwirrung – und für Bussen à 40 Franken. Auch im fünften Lichtpflicht-Jahr trifft man noch öfters auf unbeleuchtete Autos, viele Standlicht- und immer wieder Nebellicht-Fahrer. Als Tagfahrlicht gilt aber ausschliesslich Abblendlicht oder separate Tagfahrleuchten! Nachts, bei starkem Regen, Nebel oder in Tunnels muss es stets Abblendlicht sein. Reagiert gerade bei Nebel oder Regen der Sensor der Lichtautomatik nicht oder hat das Auto keine, muss man manuell von Tagfahr- auf Abblendlicht umschalten. Tipp: Teils kann man Empfindlichkeit und «bei Scheibenwischer an Abblendlicht an» einstellen.
Aber wieso bleibt bei Tagfahrlicht (meist) das Rücklicht aus?
Dass das Rücklicht bei Tagfahrlicht meistens aus bleibt, hat seine Gründe: Es soll eben strom- und somit spritsparend sein und die Bremslichter deutlicher erkennbar machen. Ein paar Autos (z.B. diverse Modelle von Mazda, Renault oder Seat) schalten trotzdem das Rücklicht zum Tagfahrlicht dazu – aus Stylegründen! In der Schweiz ist das zwar erlaubt, aber anderswo meistens verboten und deshalb in der Regel nicht vorhanden.
Bis heute sorgt die Pflicht zum Fahren mit Licht am Tag für Verwirrung – und für Bussen à 40 Franken. Auch im fünften Lichtpflicht-Jahr trifft man noch öfters auf unbeleuchtete Autos, viele Standlicht- und immer wieder Nebellicht-Fahrer. Als Tagfahrlicht gilt aber ausschliesslich Abblendlicht oder separate Tagfahrleuchten! Nachts, bei starkem Regen, Nebel oder in Tunnels muss es stets Abblendlicht sein. Reagiert gerade bei Nebel oder Regen der Sensor der Lichtautomatik nicht oder hat das Auto keine, muss man manuell von Tagfahr- auf Abblendlicht umschalten. Tipp: Teils kann man Empfindlichkeit und «bei Scheibenwischer an Abblendlicht an» einstellen.
Aber wieso bleibt bei Tagfahrlicht (meist) das Rücklicht aus?
Dass das Rücklicht bei Tagfahrlicht meistens aus bleibt, hat seine Gründe: Es soll eben strom- und somit spritsparend sein und die Bremslichter deutlicher erkennbar machen. Ein paar Autos (z.B. diverse Modelle von Mazda, Renault oder Seat) schalten trotzdem das Rücklicht zum Tagfahrlicht dazu – aus Stylegründen! In der Schweiz ist das zwar erlaubt, aber anderswo meistens verboten und deshalb in der Regel nicht vorhanden.