Schockierende Nachrichten vom Bundesamt für Energie: Im Jahr 2018 ist der durchschnittliche Kohlendioxid-Ausstoss neuer Personenwagen in der Schweiz um 2,8 Prozent angestiegen. Mit 137,8 Gramm CO2 pro Kilometer liegen wir in der Schweiz damit 7,8 Gramm über dem erlaubten Grenzwert von 130 g/km. Was für die Autoimporteure Lenkungsabgaben (Bussen) in Millionenhöhe bedeutet.
Mehr 4x4, weniger Diesel und WLTP
Andreas Burgener, Direktor der Importeurvereinigung Auto Schweiz, begründet das ernüchternde Ergebnis mit dem weiter steigenden Anteil des verbrauchsträchtigen Allrad-Anteils, den Marktanteilsverlusten des Dieselantriebs und vor allem mit der Einführung des neuen Prüfzyklus WLTP.
Burgener: «Durch die strengeren Testbedingungen liefert der WLTP höhere Verbrauchs- und CO2-Werte als der frühere NEFZ-Prüfzyklus – und das nicht nur im direkten Vergleich, sondern selbst nach einer komplizierten Rückrechnung in den sogenannten NEFZ 2.0-Wert.» Burgeners These stützt, dass der durchschnittliche CO2-Ausstoss der Neuwagen 2015 schon auf 135 g/km gesunken war nach noch 167 g/km im Jahr 2009.
2020 sinkt der Grenzwert auf 95 g/km
Wovor Autoherstellern und Importeuren graut: Ab 1. Januar 2020 wird der Grenzwert von aktuell 130 g/km CO2 auf 95 g/km gesenkt. Von diesem Ziel sind wir in der Schweiz aber noch so weit entfernt wie Elon Musk von der erfolgreichen Mars-Landung. Trotz intensiver Verkaufsförderung alternativ angetriebener oder weniger üppig motorisierter Fahrzeuge könnten den Auto-Importeuren künftig noch höhere Lenkungsabgaben, sprich CO2-Bussen, drohen als bisher.
Werden die Kosten dafür auf den Kunden abgewälzt? «Wir bei Auto-Schweiz befürchten, dass die Importeure kaum um Preiserhöhungen herumkommen werden», sagt Andreas Burgener dazu. Nur: Ob das dem Klima hilft?