Im Berufsverkehr auf der A1 Richtung Bern: Ein Lenker möchte auf die Überholspur, schert nach links aus und übersieht den von hinten heranrauschenden Kombi. Es kommt zum Crash, die beiden Insassen werden verletzt. Solche Szenen sind auf unseren Strassen alltäglich – und schuld ist fast immer der Mensch: zu über 90 Prozent aller Unfälle.
Zum Glück erhöhen schon heute Systeme wie Notbrems- oder Spurhalteassistenten die Sicherheit massiv. In Zukunft soll es dank selbstfahrender Autos sogar noch viel weniger Unfälle geben. Ein realistisches Szenario?
«Aus heutiger Sicht noch nicht», erklärt Unfallforscherin Bettina Zahnd von Axa Winterthur. Und sie warnt: «Das Risiko, dass vernetzte Autos etwa Ziel eines Hackerangriffs werden, wird zunehmen.»
Bremsen gehackt
Was dann passiert, stellte der Versicherer heute bei einem Crashtest auf dem Flugplatz Dübendorf nach: Ein Wagen wird gehackt und seine Bremse manipuliert. Statt zu bremsen, beschleunigt das Auto mit voller Leistung und verursacht einen Auffahrunfall.
Vorbehalte gegen solche Roboterautos haben auch die Teilnehmer einer repräsentativen Axa-Umfrage. Nur jeder dritte Schweizer glaubt, dass autonome Autos künftig sicherer fahren werden als der Mensch. Und nur jeder Vierte könnte sich vorstellen, ein autonomes Auto zu nutzen.
Die Unfallquote könnte in einer Übergangsphase, in der automatisierte und herkömmliche Autos auf der Strasse fahren, tatsächlich ansteigen. «Dennoch bin ich überzeugt», sagt Zahnd, «dass automatisierte Fahrzeuge mit verbesserter Technik die Sicherheit in Zukunft deutlich erhöhen werden.»