Probefahrt: Lamborghini Murciélago LP640 Roadster
Das Frischluft-Projektil

Ab Frühjahr donnert der geliftete Lamborghini Murciélago auch als Roadster zu uns – mit neu 640 PS. Wir fuhren den Wahnsinn auf 4 Walzen in Kalifornien.
Publiziert: 30.01.2007 um 07:54 Uhr
|
Aktualisiert: 30.08.2019 um 18:01 Uhr
Das Ende der TCS-Liste markiert der Lamborghini Murciélago mit 21,3 l/100 km.

Andere Autos würden wir auslachen fürs neue, zentrale Auspuffendrohr des rundum gelifteten Murciélago. Aber wie seit einem Jahr beim Coupé ist das röhrende Riesenrohr auch beim Roadster mehr als nur Show: Es steht für 640 statt «nur» 580 PS. Der Wahnsinn in Zahlen: 6,5-Liter-V12, 660 Nm bei 6000/min. Das Resultat: Der 1,13 m flache Allradler säuft 21,3 l/ 100 km, rast aber in 3,4 s auf Tempo 100. Die Spitze? 330 km/h – und das offen! Denn mit dem eher umständlich zu montieren-den Notverdeck sind nur 200 km/h erlaubt.

Ausser im Parkhaus ist der LP640 durchaus city-tauglich, ja fast brav. Auch weil der sequenzielle 6-Gänger «E-Gear» (Aufpreis: Fr. 14780.–) seine Zicken abgelegt hat. Aber wehe, die Nadel passiert 5000/min – dann bricht das Inferno los: Der V12 kreischt ohrenbetäubend, jubelt gierig bis über 8000/min und katapultiert uns so explosionsartig davon, dass die nächste Kurve stets im Eilzug-Tempo naht. Direkte Lenkung und beängstigende Haftung ermöglichen wahnwitzige Kurventempi. Aber Achtung: Bricht dabei mal das Heck aus, rettet kein ESP.

438800 Franken kostet das offene Projektil. Brettharte Federung und lächerlicher Kofferraum (nur Verdeck und eine Sporttasche passen rein) inklusive. Aber Traumroadster dürfen so was eben.

Fehler gefunden? Jetzt melden