Die Verwandtschaft lässt sich nicht verleugnen. Der Polestar 1 kauert mit nur 1,35 Meter Höhe angriffslustig auf der Strasse und unterstreicht diese Aggressivität mit einem grossen Kühlerschlund. Dennoch sind die Volvo-Gene nicht zu übersehen. Die Scheinwerfer haben zum Beispiel das bekannte «Thor's Hammer»-Design.
Motor: 2,0-R4-Turbobenziner (336 PS, 251 kW, 435 Nm) + 2 Elektromotoren (je 82 kW, 109 PS, 240 Nm) = Systemleistung 600 PS (447 kW), 1000 Nm, 8-Gang-Automatik, Allrad
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 4,2 s, Spitze: 250 km/h (E-Betrieb 160 km/h)
Masse: L/B/H = 4,59/1,96/1,35 m, 2350 kg, Kofferraum 143 l
Verbrauch: Werk 1,3 l/100 km, 30 g CO2/km, Energie k.A.
Preis: ab 185'000 Franken
Motor: 2,0-R4-Turbobenziner (336 PS, 251 kW, 435 Nm) + 2 Elektromotoren (je 82 kW, 109 PS, 240 Nm) = Systemleistung 600 PS (447 kW), 1000 Nm, 8-Gang-Automatik, Allrad
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 4,2 s, Spitze: 250 km/h (E-Betrieb 160 km/h)
Masse: L/B/H = 4,59/1,96/1,35 m, 2350 kg, Kofferraum 143 l
Verbrauch: Werk 1,3 l/100 km, 30 g CO2/km, Energie k.A.
Preis: ab 185'000 Franken
Innen ist die Verwandtschaft mit dem Volvo S90 noch offensichtlicher. Display, Lenkrad, Sitze, Pedale, Griffe – alles bekannt. Und das ist durchaus positiv, denn die Verarbeitungsqualität und die Materialien entsprechen dem hohen Standard der Schweden.
Spass für zwei
Offiziell ist das 4,59 Meter lange Hybrid-Coupé ein 2+2-Sitzer. Doch die beiden Notsitze in der zweiten Reihe taugen höchstens als zusätzliche Gepäckablage zum nur 126 Liter fassenden Kofferraum im Heck. Cool dagegen: zwischen den Sitzen sind hinter Plexiglas die orangen Kabelanschlüsse der Batterieelektrik zu sehen.
Alles andere als Volvo ist jedoch der Antrieb. Keine Spur von sicherer Behäbigkeit. Selbst die Höchstgeschwindigkeit liegt über der Grenze von 180 km/h, die sich Volvo selber gesetzt hat. Beim Polestar dürfen sich die Ingenieure austoben und einen elektrischen Performance-Hybrid auf die Strasse stellen.
1000 Nm für vier Räder
Hierfür nimmt Polestar einen Zweiliter-Vierzylinder-Turbo mit 336 PS (251 kW) und 420 Nm sowie zwei Elektromotoren mit je 82 kW (109 PS) und 240 Nm. Das ergibt ein Gesamtpaket mit einer Systemleistung von 600 PS (447 kW) und 1000 (!) Nm. Damit beschleunigt der 2,4 Tonnen schwere Allradler in 4,2 Sekunden auf Tempo 100. Die Spitze liegt rein elektrisch bei 160 km/h und ist im Hybrid-Betrieb bei 250 km/h abgeriegelt.
Der Akku besteht aus zwei Packs. Eines ist unter der breiten Mittelkonsole verstaut, das andere steckt über der Hinterachse. Zusammen kommen sie auf 34 kWh Kapazität und sollen bis zu 125 Kilometer rein elektrischer Fahrt ermöglichen. Danach ist der Akku am Schnelllader mit 50 kW innerhalb einer Stunde wieder voll.
Harter Kurvenjäger
Durch Serpentinen fährt der Polestar präzise und in entspanntem Rhythmus. Ein Grund dafür ist das dank der beiden unabhängig voneinander arbeitenden Elektromotoren mögliche Torque Vectoring, sprich die aktive Drehmomentverteilung zwischen den einzelnen Rädern. Dazu fährt bei über 100 km/h ein Heckflügel hoch und sorgt für zusätzlichen Anpressdruck.
Das Fahrwerk ist sportlich hart abgestimmt. Schlechte Strassen schlagen durch bis zum Steissbein. Fahrmodi, um das Fahrwerk etwas sanfter einzustellen, gibts im Polestar 1 nicht. Wems zu hart ist, muss fast zum Mechaniker werden, um die Einstellung zu ändern. Die vorderen Öhlins-Federbeine lassen sich unter der Motorhaube per Rändelschrauben in 22 Stufen verstellen. Für die hinteren Dämpfer muss jedes Rad per Wagenheber angehoben werden, weil man sonst nicht an die Schraube zwischen Rad und Radkasten kommt. Ziemlich umständlich für ein Auto, das mindestens 185'000 Franken kostet. Wir empfehlen: Das Fahrwerk lassen, wie es ist.
Der Polestar 1 ist das erste Modell von Volvos Elektro-Tochter und gibt quasi wie der Polarstern als Leitstern der Seefahrer die Richtung für die neue Marke vor. Die ersten Modelle sollen noch dieses Jahr an die Kunden gehen.