Er sieht aus wie ein ganz normaler Mini und fährt sich fast auch so. Mit dem Cooper SE erweitert Mini nach dem Plug-in-Hybrid im Countryman das Portfolio um eine weitere Elektro-Variante. Wer genau hinschaut, erkennt neben dem fehlenden Auspuff beim Kühlergrill einen Unterschied zum normalen Mini. Die Hochvoltbatterie sitzt im Unterboden, was den elektrischen Cooper SE um 1,8 Zentimeter höher macht. Die Antriebstechnik stammt weitgehend vom BMW i3, wobei der Mini im Gegensatz zum i3 über die Vorderachse angetrieben wird.
Maxi bei Dynamik
Für Dynamik sorgt der E-Motor mit 184 PS (135 kW) und 270 Nm Drehmoment, das ab der ersten Umdrehung zur Verfügung steht. 0 auf Tempo 100 schafft der Fronttriebler in 7,9 Sekunden. Während der Verbrenner mehr als 220 km/h schnell ist, wird der elektrische Cooper SE schon bei 150 km/h abgeriegelt. In Sachen Fahrverhalten schlägt sich der Mini Cooper SE jedoch nicht nur durch seinen um drei Zentimeter niedrigeren Schwerpunkt besser als die Verbrenner. «Dadurch, dass die Akkus im Kardantunnel und unter der Rückbank untergebracht sind, haben wir eine bessere Gewichtsverteilung von 54 Prozent vorn und 46 Prozent hinten», erläutert Hermann Spranger, verantwortlich für die Fahrwerksentwicklung des elektrischen Mini.
Mini bei Reichweite
Der Lithium-Ionen-Akku mit einer Gesamtkapazität von 32,6 kWh sorgt für eine maximale Reichweite von 235 bis 270 Kilometern. Das ist recht mager, wenn man sieht, dass schon der Kleinwagen Renault Zoe seit Jahren über ein 41-kWh-Akkupaket verfügt und locker 300 Kilometer im Alltag schafft. Immerhin wird durch die Batterie der Laderaum (211 bis 731 l) ebenso wenig eingeschränkt wie der Platz im Innenraum. Und auch das Gewicht von 1365 Kilo kann sich durchaus sehen lassen. Per Gleichstrom-Schnellladung soll der Elektro-Mini 80 Prozent der Akku-Kapazität in 35 Minuten laden.
Mega bei Serienausstattung
Nicht schön, aber ohnehin bald Pflicht ist der akustische Fussgängerschutz. Über ein Lautsprechersystem wird ein speziell für den Mini kreierter Sound generiert, der die Umgebung vor Schleichfahrten warnt. Im Vergleich zu den anderen Mini-Modellen bekommt das vermutlich ab rund 40'000 Franken teure E-Modell eine erweiterte Serienausstattung (unter anderem mit LED-Scheinwerfer, Navi, animierten Instrumenten, Klimaautomatik, Standheizung und elektrischer Parkbremse). Der Fahrer kann zwischen den vier Fahrmodi Sport, Mid, Green und Green+ wählen, während sich die Bremsenergie-Rückgewinnung in zwei Stufen variieren lässt. Der Verkauf des neuen Mini Cooper SE soll Ende Jahr starten.