Bislang schaute kaum ein Besitzer einer deutschen Premium-Limousine Richtung Bentley. Zu abgefahren war den Audi A8-, 7er-BMW- oder Mercedes-S-Klasse-Kunden ein Flying Spur oder der noch luxuriösere Mulsanne. Das soll sich künftig ändern. Helfen könnte dabei, dass der neue Flying Spur eng mit dem Porsche Panamera verwandt ist und dessen Plattform und Technik nutzt - vom Allradantrieb und von der Allradlenkung über die modernen Motoren bis zum aktiven Wankausgleich und den Fahrerassistenzsystemen.
Optisch kein Porsche
Optisch ist die Verwandtschaft des Flying Spur zum Panamera bis auf die gelungenen Proportionen nicht ersichtlich. Vielmehr macht das Vier-Augen-Gesicht und der massiv-breite Kühlergrill die Familienzugehörigkeit zum Bentley Continental GT klar. Die Dachlinie ist für eine Luxuslimousine flach, das Heck bullig. Im Gegensatz zur deutschen Premium-Konkurrenz gibts den 5,30 Meter langen (13 cm länger als der Vorgänger) und trotz Alukarosserie über 2,4 Tonnen schweren Flying Spur nur mit langem Radstand. Entsprechend komfortabel sind die Platzverhältnisse. Innen gibts den gewohnten Luxus, allerdings hätten wir uns das Armaturenbrett etwas moderner und innovativer gewünscht.
Ab Anfang 2020 startet der Flying Spur mit der schon aus dem Continental GT und dem Bentayga bekannten Sechsliter-W12-Topmotorsierung mit 635 PS und 900 Nm Leistung (0-100 km/h in 3,8 s, Spitze 333 km/h). Später folgen eine V8- und eine Plug-in-Hybrid-Variante mit V6-Turbobenziner und E-Motor.
Grosses Kundeninteresse
Eine erste Händlertour durch Europa macht Bentley zuversichtlich: Obwohls bislang nur virtuelle Informationen zum neuen Flying Spur gab, entschieden sich bereits 25 Prozent der Interessenten für das neue Modell. Wie viele davon von Audi, BMW oder Mercedes kommen, ist allerdings nicht bekannt.