Die Autobranche macht mit der Elektrifizierung gerade eine grosse Veränderung durch. «Auch mein Amt hat sich stark gewandelt», sagt François Launaz. War Auto Schweiz einst eine Vereinigung, die sich in erster Linie um die technische Homologation neuer Fahrzeuge für ihre Mitglieder kümmerte, wandelten sich die Verbandsaufgaben zuletzt. Auto Schweiz kümmert sich zwar weiterhin um Fahrzeug-Homologationen und Zulassungsstatstik-Zahlen. «Aber», betont der abtretende Präsident, «heute machen wir vor allem Politik.»
Deshalb freut sich Launaz, der zuvor 25 Jahre lang für einen Auto-Importeur arbeitete, dass er und die Findungskommission an der gestrigen Generalversammlung in Horgen ZH mit SVP-Nationalrat Albert Rösti einen Vollblut-Politiker als Nachfolger fürs Präsidentenamt bei Auto Schweiz präsentieren konnte. Der frühere SVP-Parteichef Rösti wurde von den Mitgliedern denn auch einstimmig für drei Jahre gewählt. Der scheidende Präsident wurde zudem zum Ehrenpräsident ernannt und mit mehreren Laudationes unter stehendem Applaus verabschiedet.
Erstes Projekt: Strassenfinanzierung
Der Berner Oberländer Rösti freut sich auf die neue Aufgabe: «Erst möchte ich auf einer Vorstellungstour alle Mitglieder persönlich kennenlernen», sagt der neue Auto-Schweiz-Präsident. Danach will er politisch bereits Gas geben. Rösti: «Die Strassenfinanzierung muss auf neue Beine gestellt werden. Unser Strassennetz ist permanent überlastet.» Deshalb fordert er und Auto Schweiz, «dass die wichtigsten Hauptachsen auf den Autobahnen auf mindestens drei Spuren ausgebaut werden.» Der Vollblut-Politiker fühlt sich an der Spitze der Autoimporteure offenbar bereits in seinem Element.
→ Lesen Sie dazu am Sonntag auch das grosse Doppel-Interview mit dem abtretenden und dem neuen Auto-Schweiz-Präsidenten François Launaz und Albert Rösti.