Was wird aus dem Mercedes SL?
Keiner liebt mich

Seit über 50 Jahren ist der Mercedes SL eine Ikone in der Roadsterwelt und in seiner Klasse weitgehend konkurrenzlos. Doch in den jüngsten Generationen ist der offene Zweisitzer nur noch ein Schatten seiner selbst.
Publiziert: 23.03.2015 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:16 Uhr
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Mercedes SL - Baureihe W 198
Von Stefan Grundhoff

Der elegante Luxusroadster Mercedes SL ist seit über einem halben Jahrhundert elegantes Prachtmobil für Schöne und Reiche. Der offene und verchromte SL der Baureihe R 107 (1971-1989 gebaut) ist eine Designikone und bis heute einer der schönsten Roadster. Ähnlich der S-Klasse war auch der SL immer ein Zeichen seiner Zeit.

Heute ist der aktuelle Mercedes SL der Serie R 231 weniger Innovationsträger als seine Vorgänger und eher ein Schatten seiner selbst. Zu blass und unauffällig ist das im Stil des Vorgängers gehaltene Design. Genau jene Emotionen kommen zu kurz, von denen ein Roadster der Luxusliga lebt. Das können der moderne Jaguar F-Type, der sportliche Porsche 911 oder der spektakuläre Aston Martin Vanquish Volante besser.

Kein Wunder dümpeln die Verkaufszahlen auf solidem Niveau weltweit vor sich hin, dürften in den kommenden Jahren aber sinken. Denn Mercedes bringt mit einer offenen S-Klasse und einem AMG GT Roadster zwei neue Oben-ohne-Versionen, die bisherige SL-Kunden ansprechen werden. So wird es ab kommendem Jahr für den SL schwerer denn je – trotz einer Modellpflege im Herbst.

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Da sich Mercedes mit seinen Submarken AMG und Maybach immer weiter in Richtung Luxussegment auffächert, wird der SL vielleicht bald wieder zum echten Sportroadster, der seine Bezeichnung SL – Super-Leicht – zurecht trägt.

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