Normalerweise sind VWs wie treusorgende Ehepartner. Der neue Arteon ist jetzt eher wie eine wilde Affäre: Cooler und wilder will der Edel-Passat sein, der ab nächster Woche als neuer Imageträger der Marke auf den Pneuspuren des Achtungserfolges Passat CC fährt. Quasi Edel-Mittelklasse à la Audi A4 oder Mercedes C. Der Arteon ist nicht nur für VW-Massstäbe ein Hingucker – und zeigt uns das entschlossene künftige VW-Gesicht. Cool!
Aussen hui, innen Passat
Innen freilich sieht der 4,86-Meter-Fünftürer voll nach Passat aus. Schade, denn auch so flippige Dekorblenden wie «Silberbirke» machen einen Biedermann nicht zum Brandstifter. Dafür stimmt die Alltagstauglichkeit. Die Coupéform kostet Sicht nach hinten, aber im Fond gibts viel Bein- und knapp genug Kopffreiheit und unter der Heckklappe 563 bis 1557 Liter. Im Cockpit glänzen Digital-Instrumente, neues Infotainment und frische Assistenz-Features. So hilft das Navi dem Licht, schon vor der Kurve in jene zu strahlen. Der Radartempomat übernimmt jetzt auch Tempolimits und nimmt etwa vor Kreiseln selbst schon mal Gas weg.
Kurvenjäger und Reisegleiter
Gewohnt ausgewogen ist der Arteon unterwegs: Keine Extreme, dafür ausgewogen. Die Grundabstimmung straff-geschmeidig, dazu Fahrmodi von Kurvenjäger bis Reisegleiter. Aus der Antriebspalette (je drei Diesel und Benziner, 150 bis 280 PS) fahren wir die Topvarianten mit 4x4: Der 280-PS-Turbo tritt toll an und röhrt famos, der 240-PS-Diesel ist die dezente Dampfmaschine. Los gehts beim Arteon ab 44'300 Franken inklusive vier Jahren Gratisservice.