Seit diesem Jahr dürfen neu zugelassene Autos im Schnitt nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstossen. Ein Grenzwert, den etwa Fiat-Chrysler (FCA) mit seiner heutigen Fahrzeugflotte nie schaffen würde. Deshalb einigten sich schon Anfang 2019 der FCA-Konzern und Tesla, dass Fiat-Chrysler bis 2023 in Europa Elektroautos von Tesla zur eigenen Flotte zählen darf, um den Flottenverbrauch aufs Erlaubte zu senken – und so drohende EU-Milliardenbussen zu umgehen.
Ist sowas erlaubt?
Ist sowas erlaubt? Ja! Die EU erlaubt Autoherstellern, all ihre Flotten bei der Berechnung des CO2-Ausstosses zusammenzulegen. Nicht nur innerhalb von Konzernen (z.B. Volkswagen mit Audi, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Seat, Skoda und VW), sondern auch zwischen nicht verbundenen Unternehmen – wie eben jetzt FCA und Tesla, die vergangenen Februar einen sogenannten offenen Pool bildeten und dies gemäss der EU offiziell eintragen liessen.
FCA zahlt zwei Milliarden
Natürlich tritt Tesla sein Kontingent nicht aus Nächstenliebe ab, sondern lässt sich den Deal vergolden. Zwar gibts keine offiziellen Zahlen, man spricht aber von rund zwei Milliarden Franken, die FCA bis 2023 an Tesla zahle. Ungefähr jener Betrag, den Tesla in den Bau seiner Gigafactory nahe Berlin investiert.
Ähnlicher Deal in den USA
Übrigens: Auch in den USA macht Tesla auf ähnliche Weise mächtig Kohle. Durch den Verkauf von sogenannten Emissionsrechten an andere Autohersteller soll der E-Autopionier gemäss «Financial Times» im Jahr 2018 umgerechnet über 100 Millionen Franken und 2017 gar fast 280 Millionen verdient haben. Seit 2010 soll Tesla auf diese Weise fast zwei Milliarden Franken Umsatz generiert haben. Zu den Käufern zählten General Motors (GM) und … Fiat-Chrysler (FCA).