«Meine Inspiration», erklärt CEO, Ingenieur und Chefentwickler Roland Gumpert von Gumpert Aiways, «war meine Vorstellung eines Elektroautos, das nicht stehen bleibt, wenn die Batterie leer ist.» Nun hat es der deutsche Tüftler geschafft. Sein weltweit erstes Serienfahrzeug mit Methanol-Brennstoffzelle fährt unabhängig von Elektro-Ladesäulen oder speziellen Wasserstofftankstellen.
Bei der Evolution zum Serienmodell Nathalie «First Edition» wurde gegenüber dem letzten Frühling am Genfer Autosalon vorgestellten Prototypen an einigen Stellen gearbeitet. Optisch auffälligstes Merkmal sind nun sicherlich die spektakulären Scheren-Türen. Für die Karosserie kommt das biologische Leichtbaumaterial Flachs zum Einsatz. «Anders als beim Prototypen mit Karbonkarosserie verwenden wir nun für unsere ‹First Edition› bis zu 50 Prozent Flachs», verrät Gumpert.
Getankt wird Methanol
Die im Frühling 2021 auf den Markt kommende, genau 500 mal gebaute Nathalie verfügt über eine 15 kW-Methanol-Brennstoffzelle an Bord, die permanent aus Methanol Wasserstoff gewinnt und so Strom erzeugt. Dies ermöglicht Stadt- oder Landstrassenfahrten fast ohne Nutzung der Pufferbatterie. Die Energiekapazität des Gesamtsystems, bestehend aus Methanol-Brennstoffzelle mit 65 Liter Tank und Pufferbatterie, beträgt 178 kWh. Aufgetankt ist der Supersportler wie herkömmlich motorisierte Autos in rund drei Minuten mit einfachster Infrastruktur. Die von Roland Gumpert in Aussicht gestellten Fahrleistungsdaten imponieren: 0-100 km/h in 2,5 Sekunden, die Spitze liegt dank zwei synchronisierter 2-Gang-Getriebe bei 300 km/h. Getankt wird handelsübliches Methanol.
Start 2021 ab 407'000 Euro
Gumpert will maximal 500 Nathalies (benannt nach Gumperts Tochter) bauen. Die ersten Serienfahrzeuge der «First Edition» mit üppiger Sonderausstattung und Sonderlackierung sollten in rund einem Jahr verfügbar sein, zum Preis von – Achtung festhalten – 407'000 Euro (rund 440'000 Franken).