Hollywood mitten auf dem IAA-Messegelände in Frankfurt (D): Bei der Vorstellung der Zukunftsstudie AI:Trail tauchen vor unserem geistigen Auge Bilder eines Endzeit-Streifens à la «Mad Max» auf. Sieht so wirklich der Geländewagen der Zukunft aus? Wer weiss. Einen konkreten Bezug zur Realität hat die Glaskanzel auf mächtigen Stollenrädern nicht – doch träumen ist ja erlaubt.
Als viertes präsentiertes Zukunftsauto seit der letzten IAA 2017 – nach Aicon, AI:Me und AI:Race – bietet der 4,15 Meter lange und natürlich elektrische AI:Trail bis zu vier Insassen Platz, die einen Wochenendausflug in hartes Gelände planen. Denn mit einer Bodenfreiheit von 34 Zentimetern und riesigen 22-Zoll-Rädern sind Sand, Geröll und selbst Wasserdurchfahrten von einem halben Meter Tiefe kein Problem.
Vier Elektromotoren
Angetrieben wird der Audi AI:Trail dabei von vier radnah verbauten Elektromotoren, die gemeinsam 320 kW (435 PS) leisten und den Kraxler mit seinen Stollenpneus 130 km/h schnell machen. Seine Heimat ist jedoch nicht die Strasse, wo der 1750 Kilo schwere Geländewagen eine Reichweite von 500 Kilometern ohne Nachladen realisieren soll, sondern die urwüchsige Natur.
Maximal 1000 Nm
Hier helfen bei steilsten Anstiegen die bis zu 1000 Nm Drehmoment, die nahezu aus dem Stand zur Verfügung stehen. Selbst im harten Offroad-Einsatz soll die maximale Reichweite des E-Mobils, das seine Batterie im geschützten Unterboden trägt, 250 Kilometer betragen. Da jedes Rad einzeln angetrieben wird, konnte auf Sperren oder Untersetzung verzichtet werden.
Luftdruck automatisch
Ausser über massive Querlenker und Federbeine mit Schraubenfedern sowie Adaptivdämpfer verfügen die Reifen über eine variable, sensorgesteuerte Luftdruck-Regelung. Optische Sensoren überwachen die Beschaffenheit der Oberfläche und regeln entsprechend den Luftdruck und lassen den AI:Trail auch hochautomatisiert fahren. Für die Traktion kann es dann sinnvoll sein, etwa auf sandigem Untergrund den Druck zu reduzieren und damit die Reifen-Aufstandsfläche zu erhöhen. Umgekehrt steigert es die Fahrstabilität, beim Wechsel auf Asphalt den Druck wieder zu erhöhen.
Drohnen als Scheinwerfer
Auch weitere coole Gadgets sind an Bord: Als Hauptscheinwerfer dienen etwa Drohnen, die vorausfliegen und den Fahrer über alles Wichtige auf seinem Weg vorab informieren – direkt aufs Smartphone natürlich. Der spartanische Innenraum selbst verzichtet auf allzu viel Anzeigen-Schnickschnack und bietet stattdessen exzellente Rundumsicht. Und wenn die Insassen beim Ausflug in die Natur einen gemütlichen Platz für eine Pause entdeckt haben, lassen sich die hinteren Einzelsitze dem Fahrzeug entnehmen und als Campingstühle – ähnlich einer Hängematte – an einem Baum nutzen.