Steigende Verkaufszahlen, neue Modelle
Kommt jetzt der E-Auto-Boom?

Der Anteil E-Autos auf unseren Strassen muss deutlich steigen, wollen die Importeure Millionenbussen wegen Nichteinhalten der strenger werdenden Abgasvorschriften verhindern. Die Chancen für einen Elektro-Boom stehen nicht schlecht.
Publiziert: 07.02.2019 um 16:13 Uhr
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Teslas grosse Limousine Model S war in der Schweiz ein voller Erfolg, für den Massenmarkt aber zu teuer.
Foto: Werk
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Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Die Schweizer Importeure sind mit dem zweitbesten Januar seit sechs Jahren ins Autojahr 2019 gestartet – fast 21'000 Fahrzeuge wurden neu zugelassen. Einen wortwörtlichen Blitzstart legten dabei Autos mit Alternativantrieb hin: Mit 434 verkauften Elektroautos wurden im Januar 2019 über 77 Prozent mehr Stromer zugelassen als im Vorjahresmonat. Auch Autos mit Hybridantrieb konnten ihren Marktanteil deutlich steigern. Dies, weil neben Vollhybriden wie dem Toyota Prius und Plug-in-Hybriden wie dem Mitsubishi Outlander neu auch sogenannte Mildhybride, deren E-Antrieb lediglich zur Unterstützung des Verbrenners eingesetzt wird, in die Statistik aufgenommen werden. Hybrid-Fahrzeuge machten im ersten Monat des Jahres 6,1 Prozent aller Neuzulassungen aus – letztes Jahr lag der Wert im Januar noch bei 4,3 Prozent. Zusammen machten die Alternativen so 8,2 Prozent des Marktes aus.

Steckerautos müssen zulegen

Das sind gute Nachrichten für die Schweizer Importeursvereinigung Auto Schweiz, die schon jetzt einen deutlichen Anstieg bei sogenannten Steckerfahrzeugen (E-Autos und Plug-in-Hybride) für 2019 prophezeit. Der Wunsch ist hier Vater des Gedankens: denn um die ab 2020 strengeren Abgasvorschriften zu erfüllen, sollen diese Steckerautos im Jahr 2020 zehn Prozent des Neuwagenmarktes ausmachen – sonst drohen den Importeuren Millionenbussen (BLICK berichtete). Auto Schweiz hat allerdings gute Gründe für Optimismus: «Im Jahresverlauf kommen sehr viele spannungsgeladene Neuheiten diverser Marken zu den Händlern», sagt Mediensprecher Christoph Wolnik. 

E-Autos in allen Klassen

In der Tat wird das Angebot an E- und Hybridautos nie so gross sein wie 2019. Audi fährt aktuell die Produktion des E-Tron hoch, Teslas Model 3 steht ebenfalls ab sofort in den Showrooms. Kias E-Niro startet im Frühjahr, zeitgleich mit Lexus' Hybrid-SUV UX und Toyotas Neuauflage des Corolla – auch als Hybrid. Mini mit einer E-Version des Fünftürers, DS mit dem DS 3 Crossback und Opel mit dem neuen Corsa gehen im Herbst elektrisch an den Start. Dann rollt auch Mercedes' erstes Stromer-SUV, der EQC, zu den Händlern, und Sporttochter AMG wird das Serienmodell des Hybridboliden One mit über 1000 PS vorstellen. Ebenfalls mit viel E-Power, aber bezahlbarer ist der im Herbst startende Polestar 1 von Volvo mit 600 PS aus einem Plug-in-Hybrid-Antrieb. 

Wichtigstes E-Modell kommt von VW

Und last but not least rollt auch der VW-Konzern mit einer Elektro-Armada an: vom elektrischen Kleinstauto Citigo von Skoda über Hybridvarianten des neuen Seat Leon bis zum ersten rein elektrischen Porsche Taycan, der ab Ende Jahr als Tesla-Jäger startet. Das mit Abstand grösste Volumen könnte aber das erste Modell der neuen VW-I.D.-Familie erreichen, das im Herbst seine Premiere feiert. Es dürfte das wahrscheinlich volumenträchtigste Elektromodell werden, das 2020 die Steckerautos auf zehn Prozent Marktanteil pushen könnte. 

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