Zugegeben, es war eine nette virtuelle Show, die die beiden 26- und 27-jährigen Microlino-Gründer und Brüder Merlin und Oliver Ouboter boten. Der eine erklärte vor laufendem Kaminfeuer und auf dem Ledersofa nochmals die bisherigen Schwierigkeiten bei Konzeption, Entwicklung und Produktion. Der andere lobte die Vorzüge des neu entwickelten Microlino 2.0 mit selbsttragender Stahlkarosserie gegenüber dem Erstling Microlino 1.0 mit Gitterrohrrahmen. Zudem überraschten sie mit einer Liveschaltung zum italienischen Produktionspartner Cecomp.
Alles schon bekannt
Doch wirklich Neues gab es gestern kaum zu erfahren. Dass die ersten Fahrzeuge in der Schweiz noch dieses Jahr zu den Kunden kommen sollen, haben wir bereits geschrieben. Auch die Information, dass es vier unterschiedliche Editionen sowie eine auf 999 Exemplare limitierte, erste Pioneer-Serie für ganz besonders treue Vorbesteller geben soll, war nicht neu.
Einstiegsmodell wird die Urban Edition, mit 6-kWh-Akkupaket und 91 Kilometer Reichweite. Erhältlich aber frühestens ab dem zweiten Quartal 2023. Die zuerst und in zwei unterschiedlichen Farben erhältliche Pioneer-Serie wird dagegen über einen 10,5-kWh-Akku verfügen und 177 Kilometer Reichweite bieten.
Enttäuschte Community
Mehr war gestern nicht zu erfahren. Weder genaue Preise, noch ein verbindlicher Auslieferungsstart. Microlino spannt seine Fans (es sollen 30’000 Reservationen aus aller Welt vorliegen) weiterhin auf die Folter. Und im Forum zur virtuellen Präsentation gab es denn auch erste hämische Kommentare wie «das wissen wir doch schon alles» oder «bitte kein Blabla, wir wollen endlich bestellen» zu lesen.
Auf Nachfrage von Blick sagt Merlin Ouboter nur: «Die Preise für alle Editionen gibt es zum Start des Konfigurators, der in ein bis zwei Wochen live gehen wird.» Und bis dahin müssen sich die Microlino-Fans also weiterhin in Geduld üben.
