Es klingt wie aus einem Spionage-Thriller: Eine Gruppe vietnamesischer Hacker soll laut «Bayerischem Rundfunk» und dem Branchenblatt «Automobilwoche» (D) schon vor Monaten ins Computer-Netzwerk von BMW eingedrungen sein.
Die IT-Fachleute von BMW bemerkten den Angriff sofort, liessen die Hacker aber lange gewähren, um so ihr Vorgehen zu beobachten. Erst vor wenigen Tagen reagierte BMW dann und nahm die betroffenen Rechner vom Netz.
IT-Piraten in BMW-Tarnung
Das Vorgehen der IT-Piraten war dreist: Via Fake-Website, die suggerierte, zur thailändischen BMW-Niederlassung zu gehören, schleusten sie Viren auf einen deutschen BMW-Rechner und versuchten, sich im System breitzumachen. Aber ohne Erfolg: An Rechner der BMW-Konzernzentrale kamen die Hacker aus der sozialistischen Republik nicht ran. An wichtige BMW-Daten schon gar nicht.
Hinweise auf Staats-Hacker
Der Hammer daran: Gemäss Medienberichten sollen die BMW-Hacker für den vietnamesischen Staat arbeiten. Die Gruppe OceanLotus ist seit fünf Jahren bekannt und greift seither Dissidenten und andere Länder an. Die Autoindustrie geriet Anfang des Jahres in den Fokus von OceanLotus – also genau zu jenem Zeitpunkt, als in Vietnam mit dem Bau von Autos begonnen wurde! So soll neben BMW auch Hyundai aus Südkorea im Visier der Hacker gewesen sein.
Vinfast auf BMW-Basis
Ein pikantes Detail dazu: Am Pariser Autosalon im Herbst 2018 enthüllte der vietnamesische Konzern Vingroup mit der neuen Marke Vinfast unter viel Brimborium – David Beckham als Markenbotschafter – zwei Prototypen, die in einer im Juni dieses Jahres eröffneten Autofabrik gebaut werden sollen. Diese ersten zwei Baureihen sind übrigens Lizenzmodelle von ... richtig, BMW!