Skoda Vision S
Unterwegs mit Skodas Vision

Mit der Serienversion des Vision S steigt Skoda nächstes Jahr ins Segment der siebensitzigen SUVs ein. Zusammen mit Skoda-Designer Marwan Khiat schaute sich SonntagsBlick exklusiv die Studie an – und durfte auch einige Meter mit dem millionenteuren Einzelstück fahren.
Publiziert: 10.04.2016 um 00:17 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 15:53 Uhr
Unterwegs mit Skodas Vision
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Exklusiver Einblick:Unterwegs mit Skodas Vision
Raoul Schwinnen (Text) und Ivo Hercik (Fotos)

Wir stehen in einer leergeräumten Lagerhalle irgendwo auf dem Skoda-Werksgelände im tschechischen Mlada Boleslav. Wir? Das sind Skoda-Designer Marwan Khiat, ein gefährlich aussehender Security-Beamter und ich – sowie der Skoda Vision S. Diese schicke, grosse SUV-Studie feierte vor einem Monat am Genfer Autosalon Weltpremiere, wird im Herbst 2016 am Pariser Autosalon serienreif enthüllt und ab Anfang nächsten Jahres verkauft.

Handgefertigt

Nach der Begrüssung lässt mich Marwan Khiat zwar sofort einige Runden mit dem beim Lenken laut knarzenden, von Hand gebauten Prototypen fahren – freilich nur in der Halle, im Schritttempo und mit dem offiziellen Aufpasser auf dem Rücksitz. Schliesslich wird die Konzeptstudie direkt im Anschluss an meine Probefahrt verpackt und nach Peking zur dort am 25. April startenden Automesse verfrachtet.

SonntagsBlick-Autoredaktor Raoul Schwinnen fährt die Skoda-Konzeptstudie Vision S.
Foto: Werk

Obwohl ich das millionenteure Einzelstück bewegen darf, will Designer Khiat anfangs keine Details dazu verraten. Mit welchem Namen wird der SUV nächstes Jahr auf den Markt kommen? Khiat lächelt freundlich und antwortet lapidar: «Das werden Sie nächsten Monat erfahren.» Ich stutze kurz und schlage dann vor: «Polar oder Kodiak wären doch nette Bezeichnungen.» Worauf der Designer kurz seine Augenbrauen hebt, aber weiterhin lächelnd schweigt. Das war wohl ein Fehlstart.

Nahe an der Serie

Als wir uns dann gemeinsam in die Studie setzen, taut Marwan Khiat auf und wird gesprächiger. «Was Sie von aussen sehen, wird ungefähr zu 90 Prozent in die Serie umgesetzt.» Demnach wird der Skoda Vision S als 4,70 Meter langer, maskulin gestylter SUV mit mächtigem Kühlergrill und Doppelstreben (künftig das Erkennungsmerkmal aller Skoda-SUVs, verrät Khiat) und eckig ausgeschnittenen Radhäusern in Serie gehen. Damit ist er 21 Zentimeter länger als der neue VW Tiguan, aber 35 Zentimeter kürzer als der optisch ähnliche, aber weniger dynamisch gezeichnete Audi Q7.

Skoda-Designer Marwan Khiat bestätigt, dass die Serien-Version des Vision S zumindest aussen praktisch gleich wie die Studie aussehen wird.
Foto: Werk

Natürlich verfügt der Skoda-SUV über 4x4 und die aus dem VW-Konzern bekannten Benzin- und Dieselmotoren. Selbst der in der Studie verbaute Plug-in-Hybrid-Antrieb (ein 156-PS-1,4-l-Benziner und ein 85-kW-E-Motor mit 225 PS Systemleistung) soll kommen, wenn auch nicht gleich zum Verkaufsstart Anfang 2017.

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Skoda Vision S
Foto: Werk

Als verantwortlicher Interieur-Designer ist Khiat natürlich der Experte für den Innenraum: «Obschon der Vision S sechs Sitze hat, werden wir ihn in Serie als klassischen 7-Plätzer bringen – selbstverständlich mit markentypisch viel Bein- und Kopffreiheit in den Sitzreihen zwei und drei sowie mit bis zu 460 Liter Kofferraum je nach Sitzstellung.» Dann lächelt Khiat plötzlich wieder und ergänzt: «Den Rest, den Sie hier drinnen sehen, werden wir in Serie nicht bringen. Noch nicht,» fügt er an.

Gleichberechtigung

Denn während die Karosserie des Vison S praktisch serienreif ist, wirkt der Innenraum ziemlich abgehoben. Der Designer erklärt: «Demokratie spielt bei unserer Idee einer neuen Interieur-Architektur eine wichtige Rolle. Der Fahrer soll gegenüber den Passagieren nicht länger bevorteilt werden.» Will heissen: Für jeden Platz gibts im Vision S einen eigenen Bildschirm. Und die sind sowohl mit dem globalen Web als auch untereinander vernetzt. Khiat: «So kann sich der Beifahrer jederzeit die Anzeigen des Fahrers auf seinen Schirm holen, aber auch einen Film schauen oder die Kids auf den hinteren Plätzen überwachen.»

Der Innenraum wird bei der 2017 anrollenden Serien-Version noch mit einem «konventionelleren Interieur» ausgestattet.
Foto: Werk

Zukunftsmusik, die freilich bald Realität werden könnte. Khiat: «Viele unserer Ideen sind durchaus realisierbar – es ist oft nur eine Preisfrage. Und deshalb starten wir nächstes Jahr mit unserem neuen SUV erst mal noch mit einem konventionelleren Interieur.»

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