Keine Verkehrstoten mehr auf unseren Strassen. Ziel und grösste Herausforderung im Strassenverkehr für Behörden und Hersteller. Erreicht werden solls mit autonomen Autos. Ist das in absehbarer Zeit zu schaffen? «Aus heutiger Sicht noch nicht», erklärt Unfallforscherin Bettina Zahnd von Axa Winterthur. Sie warnt: «Das Risiko, dass vernetzte Autos etwa Ziel eines Hackerangriffs werden, wird zunehmen.» Was dann geschieht, stellte der Versicherer bei Crashtests auf dem Flugplatz Dübendorf ZH nach: Ein Auto wird gehackt und sein System manipuliert. Statt zu bremsen, gibt der Kleinwagen Vollgas – und rauscht mit 50 km/h ins Heck eines stehenden PW.
Kritische Übergangsphase
Auch unter den befragten Schweizern einer repräsentativen Axa-Studie ist die Skepsis gegenüber Roboterautos gross: Nur jeder Dritte glaubt, dass diese sicherer fahren werden als der Mensch. Und nur jeder Vierte könnte sich vorstellen, ein autonomes Fahrzeug zu nutzen. Dabei sind die Technik-Vorbehalte nur teilweise angebracht: Schon heute verursachen Autos mit Notbremsassistent bis zu 70 Prozent weniger Auffahr-Unfälle. Allerdings könnte in einer Übergangsphase, in der selbstfahrende und herkömmliche Autos gemeinsam im Verkehr fahren, die Unfallquote sogar ansteigen. «Autonome Autos werden sich streng an die Verkehrsregeln halten und eher defensiv fahren», sagt Zahnd. «Das könnte Unfälle provozieren.»
Thema für Ethikkommission
Dass vom Mensch auch in Zukunft die grösste Gefahr ausgeht, zeigt der letzte Crash. Ein autonomes Auto fährt durch einen Tunnel. Von der anderen Seite nähert sich ein PW, der plötzlich von einem Quad überholt wird – beide Fahrstreifen sind belegt, das Fahrzeug kann nicht mehr ausweichen. Es «wählt» die Kollision mit dem Quad, dessen Fahrer weit durch die Luft geschleudert wird und schwere Verletzungen davon trägt. Die richtige Entscheidung? «Darüber müssen Ethikkommissionen in Zukunft diskutieren», sagt Zahnd.
Der Trend geht zwar klar hin zu weniger Unfällen. Bisher sinken Versicherungsprämien und Kosten aber nicht, da die verbaute Technik immer komplexer wird. Schon bei leichten Kollisionen können die Sensoren des Autos beschädigt werden. Sie müssen ersetzt und bei komplexeren Assistenzsystemen gar neu kalibriert werden. Das geht ins Geld: Schäden bei Schweizer Neuwagen sind heute 20 Prozent teurer als bei 7-jährigen Autos. Ob und wann wir weniger Versicherungsprämie zahlen, lässt sich daher heute noch nicht abschätzen.
Der Trend geht zwar klar hin zu weniger Unfällen. Bisher sinken Versicherungsprämien und Kosten aber nicht, da die verbaute Technik immer komplexer wird. Schon bei leichten Kollisionen können die Sensoren des Autos beschädigt werden. Sie müssen ersetzt und bei komplexeren Assistenzsystemen gar neu kalibriert werden. Das geht ins Geld: Schäden bei Schweizer Neuwagen sind heute 20 Prozent teurer als bei 7-jährigen Autos. Ob und wann wir weniger Versicherungsprämie zahlen, lässt sich daher heute noch nicht abschätzen.
Moderne Autos zeichnen schon heute zahlreiche Daten auf, ohne, dass sich der Fahrer dies bewusst ist. «Der Halter muss selber bestimmen können, welche Daten übermittelt werden, wer darauf zugreifen kann und für welchen Zweck», fordert Bettina Zahnd. Allerdings müssten im Falle eines Unfalls unabhängige Stellen wie Polizei und Versicherer Zugriff auf die relevanten Daten erhalten, um die Unfallursache eindeutig ermitteln. Die Datennutzungsfrage ist heute jedoch noch ungeklärt.
Moderne Autos zeichnen schon heute zahlreiche Daten auf, ohne, dass sich der Fahrer dies bewusst ist. «Der Halter muss selber bestimmen können, welche Daten übermittelt werden, wer darauf zugreifen kann und für welchen Zweck», fordert Bettina Zahnd. Allerdings müssten im Falle eines Unfalls unabhängige Stellen wie Polizei und Versicherer Zugriff auf die relevanten Daten erhalten, um die Unfallursache eindeutig ermitteln. Die Datennutzungsfrage ist heute jedoch noch ungeklärt.