Alles war bestens vorbereitet. Drei herrlich präparierte Schnee- und Eisflächen warteten im österreichischen Obertauern auf die europäischen Autojournalisten, damit sie dem neuen Seat Leon ST X-Perience ordentlich auf den Zahn fühlen. Doch dann kam – noch vor den ersten Journalisten – der Föhn und die ganze weisse Pracht war dahin.
Das sind die Launen der Natur. Und statt über Schnee und Eisplatten zu driften, fuhren wir halt im zähen Nebel über schmale und nasse Schotter-Waldpfade, steile Serpentinen hoch – und konnten uns auch so recht eindrücklich vom All-Wege-Fahrwerk mit rund drei Zentimetern mehr Bodenfreiheit sowie dem bewährten Allrad-Haldex-System der fünften Generation überzeugen. Der Ex-Formel-1- und heutige Seat-Testfahrer Jordi Gene erklärt uns: «Im Normalfall schickt die Kupplung die Motorkräfte hauptsächlich an die Vorderräder. Bei nachlassender Traktion – etwa auf einer rutschigen Schlammspur – werden sie aber in wenigen Millisekunden stufenlos an die hinteren Räder verteilt.» Als Fahrer des Leon ST X-Perience spürt man von diesem hochkomplexen Technikvorgang nichts – ausser dass man ständig idealen Vortrieb hat, selbst auf stark verschmutzter und loser Unterlage.
Ebenfalls beeindruckend: Trotz 4x4 geht dank kompakter Bauweise der Hinterachse nichts vom 587 bis 1470 Liter grossen Kombi-Kofferraum verloren. Und auch das Mehrgewicht wirkt sich beim 1,5-Tönner nur marginal auf den Verbrauch aus. Bei uns gibts den Leon ST X-Perience ab sofort mit 1,6- bis 2,0-Liter-TDI-Motoren (110 bis 184 PS) sowie als Zweiliter-TSI-Benziner (180 PS) ab 35'750 Franken.