Schweizer Automarkt
Immer weniger Diesel-Verkäufe

Die Schweizer kaufen immer weniger Diesel. Nicht einmal mehr jedes dritte Auto ist ein Selbstzünder. Aber auch das Interesse an alternativen Antrieben ist zuletzt wieder leicht rückgängig.
Publiziert: 07.06.2018 um 18:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:40 Uhr
Der Diesel ist in der Schweiz immer weniger gefragt. Nicht einmal mehr jedes dritte Auto wird mit Selbstzünder verkauft.
Foto: Bärtschi Media
Martin A. Bartholdi

Im Mai entschieden sich gerade mal 8612 Schweizer für einen Diesel-Neuwagen. Damit sank das Interesse im Vergleich zum Mai 2017 um 15,9 Prozent! Der Grund ist klar: Das Vertrauen in den Diesel ging in den letzten Monaten verloren. In Hamburg gelten seit letzter Woche erste Fahrverbote und weitere folgen. Umweltverbände, Politiker und Nachbarn machen einem Dieselfahrer ein schlechtes Gewissen und dann droht jederzeit wieder ein Rückruf, weil vielleicht wieder irgendwo eine Betrugssoftware auftaucht. Es überrascht also nicht, dass in den ersten fünf Monaten 2018 nicht mal mehr jedes dritte verkaufte Auto ein Diesel war (Marktanteil: 30,7 Prozent).

Alternativen immer beliebter

Neben dem Benziner profitieren auch die alternativen Antriebe vom geringeren Interesse am Diesel. 6,2 Prozent aller bis Ende Mai neu verkauften Autos hatten einen Hybrid-, Elektro-, Gas- oder Wasserstoffantrieb. Das ist 27,4 Prozent mehr als vor einem Jahr, aber bereits wieder etwas weniger als noch Ende April. Das könnte aber auch nur eine kleine Schwankung sein. Der Mobilitätsmonitor 2018 des Forschungsinstitut gfs.bern stützt die steigende Nachfrage, denn 72 Prozent der Befragten können sich vorstellen, ein Auto mit alternativem Antrieb zu kaufen.

Die Beliebtheit von alternativen Antriebe wie Elektro-Autos nimmt immer weiter zu.
Foto: Werk

Weniger Verkäufe wegen WLTP?

Insgesamt liegt der Markt mit 126'434 verkauften Neuwagen 0,4 Prozent leicht hinter dem Vorjahr zurück. Ob dieses hohe Niveau allerdings gehalten werden kann, ist wegen verschiedener Produktionsstopps nicht sicher. Die Umstellung auf den neuen Abgasmesszyklus WLTP sorgt aktuell bei verschiedenen Herstellern für ein eingeschränktes Modellangebot oder gar Bestellstopps wie bei Porsche (BLICK berichtete). Im Mai waren die Verkaufszahlen jedenfalls schon 2,1 Prozent rückläufig.

Die Aufsteiger des Monats*

Marke

verkauften Autos

Wachstum

1. Kia

475

+ 94,7 Prozent

2. Jeep

530

+ 72,1 Prozent

3. Mitsubishi

394

+ 43,3 Prozent

4. Alfa Romeo

475

+ 39,7 Prozent

5. Jaguar

142

+ 25,7 Prozent

6. Renault

1404

+ 25,1 Prozent

7. Subaru

457

+ 12,8 Prozent

8. Seat

1153

+ 11,2 Prozent

9. Ford

1314

+ 7,0 Prozent

10. Dacia

821

+ 6,2 Prozent

*Nur Marken mit mehr als 100 Verkäufen pro Monat/Quelle: Auto-Schweiz

Marke

verkauften Autos

Wachstum

1. Kia

475

+ 94,7 Prozent

2. Jeep

530

+ 72,1 Prozent

3. Mitsubishi

394

+ 43,3 Prozent

4. Alfa Romeo

475

+ 39,7 Prozent

5. Jaguar

142

+ 25,7 Prozent

6. Renault

1404

+ 25,1 Prozent

7. Subaru

457

+ 12,8 Prozent

8. Seat

1153

+ 11,2 Prozent

9. Ford

1314

+ 7,0 Prozent

10. Dacia

821

+ 6,2 Prozent

*Nur Marken mit mehr als 100 Verkäufen pro Monat/Quelle: Auto-Schweiz

Sieger und Verlierer

Zu den Verlierern des letzten Monats mit deutlich weniger Verkäufen gehören Maserati (-49,4 %), Infiniti (-48 %) und Honda (-34,6 %). Auf anderen Seiten über Zuwächse freuen durften sich Kia (+94,7 %), Jeep (+72,1 %) und Mitsubishi (+43,3 %). VW musste zwar im Mai einen Rückgang um 2,9 Prozent verzeichnen, verkaufte aber mit 3414 Autos immer noch am meisten Neuwagen. Bei den Modellen scheint die Hierarchie klar: Auf den ersten acht Plätzen gab es keine Änderungen. Einsam an der Spitze liegen weiterhin der Skoda Octavia (3628 Verkäufe) vor dem VW Golf (3181).

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