Der Tag der Entscheidung
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Schweizer Auto des Jahres 2021
Der Tag der Entscheidung

15 Autoprofis nahmen diese Woche im TCS-Fahrsicherheitszentrum Betzholz in Hinwil ZH die letzten 13 noch zur Wahl stehenden Fahrzeuge unter die Lupe und vergaben ihre Punkte. Gesucht: das Schweizer Auto des Jahres 2021. Das Resultat wird am 7. Dezember bekannt gegeben.
Publiziert: 10.10.2020 um 02:27 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2020 um 21:59 Uhr
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Trotz Corona konnte die Wahl zum «Schweizer Auto des Jahres 2021» und auch der Testtag im Verkehrssicherheitszentrum Betzholz in Hinwil ZH durchgeführt werden.
Foto: Simon Stadelmann
Raoul Schwinnen

Seit zehn Jahren ist das «Schweizer Auto des Jahres» die wichtigste Wahl der Schweizer Autobranche und wird von der Schweizer Illustrierten mit ihren Partnern AutoScout24, SonntagsBlick, BLICK, L’illustré und il caffè durchgeführt. Doch ausgerechnet der Jubiläumsanlass wird von der Corona-Pandemie arg beeinträchtigt. Nachdem lange nicht feststand, ob die Wahl dieses Jahr überhaupt stattfinden kann, beschlossen die Organisatoren, die Hauptwahl zum Schweizer Auto des Jahres 2021 und die Leserwahl (siehe Spalte rechts) wie gewohnt durchzuführen – aber auf die Wahl des grünsten und des stylischsten Autos der Schweiz zu verzichten.

So tritt am trüben und regnerischen Mittwoch dieser Woche eine 15-köpfige Fachjury an, um die 13 aus einer Liste von ursprünglich 47 noch zur Wahl stehenden Fahrzeuge (siehe Box) auf den Pisten des TCS-Fahrsicherheitszentrums Betzholz in Hinwil ZH und den umliegenden öffentlichen Strassen genauestens unter die Lupe zu nehmen. Selbstverständlich immer mit den nötigen Corona-Sicherheitsmassnahmen: Schutzmaske, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann – wie beispielsweise zu Beginn im Theoriesaal bei der Kurzpräsentation aller Finalistenautos –, sowie gründliche Desinfektion beim Verlassen jedes Testfahrzeugs. Zur Fachjury gehören dieses Jahr die Rennprofis Nico Müller, Fredy Barth und Marc Surer, Experten der Empa, von TCS und VCS sowie Journalisten wie die SonntagsBlick-Autoredaktoren Andreas Engel, Timothy Pfannkuchen und Raoul Schwinnen.

Die 13 Finalisten
  • Audi A3
  • Cupra Formentor
  • Kia e-Niro
  • Land Rover Defender
  • Mazda MX-30
  • Mercedes GLB
  • Opel Corsa-e
  • Polestar 2
  • Renault Captur E-Tech
  • Skoda Octavia Combi
  • Toyota Yaris
  • VW Golf
  • VW ID.3
  • Audi A3
  • Cupra Formentor
  • Kia e-Niro
  • Land Rover Defender
  • Mazda MX-30
  • Mercedes GLB
  • Opel Corsa-e
  • Polestar 2
  • Renault Captur E-Tech
  • Skoda Octavia Combi
  • Toyota Yaris
  • VW Golf
  • VW ID.3

Marc Surer wird beim Fahren schlecht

Sie bewegen an diesem Vormittag jedes der 13 Modelle ausgiebig, vergleichen die Fahrzeuge untereinander und bewerten sie auf Styling, Technik, Innovation sowie Preis-Leistungs-Verhältnis. Ex-F1-Rennfahrer und TV-Co-Kommentator Marc Surer trägt heute selbst beim Fahren stets eine Maske und konstatiert nach seiner dritten Testfahrt gequält lächelnd: «Mir wird ob meiner eigenen Fahrweise schlecht. Ich hoffe, das liegt nur an der ungewohnten Gesichtsmaske.»

Nico Müller kämpft mit der Modellvielfalt

Den Juroren fällt es dieses Jahr besonders schwer, die Fahrzeuge miteinander zu vergleichen – stehen doch wieder Autos mit verschiedensten Antriebsvarianten aus unterschiedlichsten Fahrzeugsegmenten zur Wahl. «Die Konzepte vom kleinen Toyota Yaris, von dem vollelektrischen VW ID.3 oder dem mächtigen Land Rover Defender unterscheiden sich ziemlich stark voneinander», gibt Miriam Elser von der Empa zu bedenken. Und DTM-Rennprofi Nico Müller ergänzt: «Zudem macht es die grosse Spreizung innerhalb der einzelnen Modelle nicht einfacher.» Müller spricht vom Audi A3 oder Skoda Octavia Combi, von denen er je eine einfache Basis-Variante, aber auch die Sportversionen S3 bzw. Octavia RS im Betzholz testet. «Und ob A3 oder S3 ist schon ein ziemlicher Unterschied», sagt Audi-DTM-Pilot Müller zu Recht.

Fredy Barth tut sich beim Abstimmen schwer

Entsprechend gross ist die Not bei der anschliessenden Punktevergabe im stillen Kämmerlein. Das Reglement schreibt vor, dass jeder Juror 25 Punkte vergeben muss – verteilt auf mindestens 7 der 13 Fahrzeuge, maximal aber 10 Punkte für ein Fahrzeug. Zudem darf man für Platz 1 und 2 nicht gleich viele Punkte vergeben. Rennprofi Fredy Barth stöhnt, tut sich heuer besonders schwer, streicht und korrigiert – und verlangt schliesslich nochmals ein neues Abstimmungsformular. «Es ist wahnsinnig kompliziert», sagt Barth. «Ich habe zwar einen Favoriten, dahinter fällt mir aber die Punktevergabe sehr schwer. Und es lässt sich leider nicht vermeiden, dass einige gute und interessante Autos bei mir punktlos bleiben.» Nun, damit ist Barth nicht alleine. Auch einige gestandene Autojournalisten tun sich heute beim Abstimmen schwer. Immerhin sind die 13 Finalisten sozusagen die besten Autos des Jahres und daraus müssen sie jetzt einen finden, der noch mehr heraussticht.

Und obwohl alle 15 Juroren gleich im Anschluss an die Tests ihre ausgefüllten Wahlzettel verdeckt abgeben müssen und im Prinzip der Sieger damit bereits feststeht, kann übers «Schweizer Auto des Jahres 2021» weiterhin nur spekuliert werden. Denn die Wahlresultate bleiben bis am 7. Dezember 2020 geheim.

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