Trotz Sternen-konformer Hülle steckte im Mercedes-Pickup bislang nur Technik des Nissan Navara. Das fing beim Vierzylinder-Diesel an und endete beim Fahrwerk. Doch nun wird die X-Klasse deutlich «benz-iger». Herz der Transformation ist der bewährte V6-Diesel (258 PS, 550 Nm) mit 7-Gang-Automatik aus dem Mercedes-Programm. Das haucht dem Sternen-Pickup deutlich mehr Längsdynamik ein als der Vierzylinder-Selbstzünder vom Marktstart. Vor allem die Atempause beim Beschleunigen entfällt. Nach 7,5 Sekunden erreicht der 2285 kg schwere Pritschenwagen Tempo 100 und bei 205 km/h setzen die Techniker dem Vorwärtsgalopp ein jähes Ende. Macht ja auch Sinn für einen Pick-up.
Wieso kein modernerer V6-Diesel
Im Sport-Fahrmodus klappt das Zusammenspiel von Antrieb und Schaltung am harmonischsten. Die leichte Antrittsschwäche wird hier am besten kaschiert. Die Programme Eco und Comfort passen für entspannte Autobahnfahrten, während Off-Road abseits befestigter Strassen die richtige Wahl ist. Und wieso fährt die X-Klasse nicht mit modernerem Reihen-Sechszylinder vor? «Man kann nicht alle neuen Motoren gleichzeitig in alle Modellreihen bringen», entgegnet Produktmanagerin Karolin Trageser dazu, «zudem ist der V6-Diesel ein robuster Motor, der auch in Märkten mit nicht so hoher Spritqualität eingesetzt werden kann.»
Gut gerüstet fürs Gelände
Dank permanentem Allradantrieb, der mit einer Kraftverteilung von 40:60 (vorne/hinten) hecklastig ausgelegt ist und für eine gute Traktion sorgt, lässt sich die X-Klasse auf Asphalt und Schotter auch mal etwas flotter bewegen. Dabei helfen die optionale Differenzialsperre an der Hinterachse, eine variabel regelbare Längsdifferenzialsperre beziehungsweise die elektromechanische Lamellenkupplung und die Untersetzungen für heftigeres Gelände. Die Untersetzung kann bis 40 km/h aktiviert werden, Steigungen bis 45 Grad liegen drin und selbst 60 Zentimeter tiefe Schlammlöcher verlieren ihren Schrecken.
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