Autos mit Mittelmotor galten früher fahrdynamisch als schwer zu beherrschen. Musterbeispiel war der selige VW-Porsche 914 mit seinem ultraschmalen Grenzbereich. Auch bei seinem Nachfahren, dem 718 Cayman, sitzt der Vierzylinder-Boxer direkt hinter dem Fahrer. Daher habe ich etwas Bammel, als Porsche mit dem neuen, 365 PS starken GTS zum Tanz bittet. Das Parkett: Die Rennstrecke Ascari, ein perfekt in die Landschaft Südspaniens eingebettetes Kurvenlabyrinth.
Die Fakten
Mit dem im Vergleich zum Vorgänger 35 PS stärkeren Turbo-Benziner sprintet der Cayman GTS in nur 4,1 Sekunden auf Tempo 100 und schafft eine Spitze von 290 km/h. Wichtiger aber, wie sich der Zweisitzer im Grenzbereich fährt. Sitzposition und Bedienbarkeit sind perfekt. Geschaltet wird beim Doppelkupplungsgetriebe PDK via Paddels am Sportlenkrad.
Absolut sicher
Mit unbändigem Druck schiesst der Cayman aus der Boxengasse. Die riesigen Vierkolben-Sättel hinter den 20-Zoll-Rädern stauchen den Mittelmotor-Sportler vor der ersten Kurve gnadenlos zusammen. Dann gehts in eine schnelle Bergab-Kurvenkombination. Wie auf Schienen zieht der GTS seine Bahn. Das Porsche Torque-Vectoring mit mechanischer Hinterachssperre sorgt für ein absolut sicheres Fahrgefühl. Da wird man als Pilot schnell übermütig. Aber selbst Ausbruchversuche des Hecks fängt man mit einer kleinen Lenkkorrektur schnell wieder ab.
Viel zu schnell ist meine Rennstreckenhatz vorbei. Wo treibe ich jetzt auf die schnelle nur 93'100 Franken auf? So viel kostet nämlich der neue Porsche Cayman GTS.