Ist man moderne Autos gewohnt, fühlt man sich im Lada 4x4 in die 1970er-Jahre zurückversetzt. Der einzig nennenswerte Komfort beschränkt sich im mit viel Plastik ausgestatteten Innern auf elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung und Radio mit zwei Boxen.Der russische Alleskönner geniesst unter seinen Fans dennoch Kultstatus. Kein Schnickschnack wie in modernen Hightech-SUV, dafür ehrliche, robuste Technik, mit welcher der nur 3,74 Meter lange Dreitürer über Stock, Stein und auch sonst alles klettert. Kein anderes Auto seiner Klasse bietet heute noch Geländeuntersetzung und Achssperren, 22 Zentimeter Bodenfreiheit und 65 Zentimeter Wattiefe.
Landwirte und Ärzte als Käufer
Seit letztem Herbst gibts den Lada 4x4, den wir von früher als Niva kennen, auch als 4,24 Meter langen Fünftürer. «Unsere Kunden sind sehr breit gestreut», verrät Patrick Jerjen, Geschäftsführer der Garage Pacar in Alterswil FR. «Manche bringen eine Milchkanne mit, um zu schauen, ob sie in den Kofferraum passt. Doch wir verkaufen auch an Ärzte oder Städter.» Rund 20 Geländewagen nimmt Jerjen im Jahr in Betrieb – vom Fünftürer hat er bis jetzt noch keinen verkauft. Und das, obwohl er wie der Dreitürer mittlerweile über Servolenkung, ABS und gar DAB-Radio verfügt.
Radikal und unverwüstlich
Natürlich fährt sich der Lada 4x4 auf der Strasse fast so radikal wie im Gelände: Ganze 19 Sekunden dauert der Sprint auf Tempo 100, Spitze: mickrige 137 km/h. Zu mehr ist der 83 PS starke 1,7-Liter-Vierzylinder-Sauger, der seine Kraft über ein hakeliges 5-Gang-Schaltgetriebe verteilt, nicht im Stande zu leisten. Zudem verbraucht der 1,4 Tonnen schwere 4x4 laut Norm 9,5 l/100 km. Dafür stimmt der Preis des unverwüstlichen Fünftürers: Ab 20'800 Franken.