Rückgang bei Verkäufen um 20 Prozent wegen Lockdown
Autobranche fährt Bundesrat an den Karren

Mit dem zweiten Corona-Lockdown brechen die Neuwagenverkäufe im Januar wieder brutal ein. Die Autobranche fordert deshalb vom Bundesrat eine möglichst schnelle Öffnung der Verkaufsräume.
Publiziert: 15.02.2021 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2021 um 15:12 Uhr
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Christoph Wolnik, Sprecher der Importeurvereinigung Auto-Schweiz, und die ganze Autobranche haben die Nase voll.
Foto: Auto-Schweiz/zvg
Raoul Schwinnen

Was die Garagisten letzten Monat bei der vom Bundesrat verordneten Schliessung ihrer Verkaufsräume im BLICK befürchtet haben («eine Katastrophe, was der Bundesrat beschlossen hat»), ist eingetroffen. Gerade mal 15’130 neue Personenwagen wurden im ersten Verkaufsmonat des neuen Jahres neu immatrikuliert. Das sind 3658 Fahrzeuge oder fast 20 Prozent weniger als im bereits unterdurchschnittlichen Vorjahresmonat.

Jeder siebte Neuwagen mit E-Antrieb

Bei den Antriebsarten kann Auto-Schweiz im Januar 2021 ein knapp 50 prozentiges Zulassungsplus von Personenwagen ohne reine Verbrennungsmotoren verzeichnen. Mit 35,4 Prozent lag der Marktanteil der Hybrid-, Elektro-, Gas- und Wasserstoffautos im abgelaufenen Monat damit auch über den 28,2 Prozent des gesamten Jahres 2020. Der Anteil an Plug-in-Hybriden und reinelektrischen Modellen, also sogenannten Steckerfahrzeugen, betrug im letzten Monat 14,4 Prozent und bewegt sich damit auf dem Niveau des Gesamtjahres 2020. «Die Elektrofahrzeuge werden dieses Jahr sicher weiter zulegen, wenn auch nicht mehr so stark wie noch 2020», prognostiziert Christoph Wolnik von Auto-Schweiz. Grund: die im Vergleich zu 2020 geringere Zahl an neuen Modellen. Wolnik rechnet deshalb per Ende 2021 mit einem Marktanteil der Steckerfahrzeuge von knapp 20 Prozent.

Bis Ende 2021 dürfte der Marktanteil sogenannter Steckerfahrzeuge knapp 20 Prozent betragen.

Bei den Antriebsarten kann Auto-Schweiz im Januar 2021 ein knapp 50 prozentiges Zulassungsplus von Personenwagen ohne reine Verbrennungsmotoren verzeichnen. Mit 35,4 Prozent lag der Marktanteil der Hybrid-, Elektro-, Gas- und Wasserstoffautos im abgelaufenen Monat damit auch über den 28,2 Prozent des gesamten Jahres 2020. Der Anteil an Plug-in-Hybriden und reinelektrischen Modellen, also sogenannten Steckerfahrzeugen, betrug im letzten Monat 14,4 Prozent und bewegt sich damit auf dem Niveau des Gesamtjahres 2020. «Die Elektrofahrzeuge werden dieses Jahr sicher weiter zulegen, wenn auch nicht mehr so stark wie noch 2020», prognostiziert Christoph Wolnik von Auto-Schweiz. Grund: die im Vergleich zu 2020 geringere Zahl an neuen Modellen. Wolnik rechnet deshalb per Ende 2021 mit einem Marktanteil der Steckerfahrzeuge von knapp 20 Prozent.

Doch warten Privatkunden und Firmen nicht einfach nur zu und kompensieren die jetzt fehlenden Bestellungen später? Christoph Wolnik von der Importeurvereinigung Auto-Schweiz: «Das wäre natürlich eine wünschenswerte Entwicklung. Diese hat aber schon nach dem ersten Lockdown leider nicht stattgefunden. Deshalb sind wir mit solchen Erwartungen vorsichtig geworden.» Wolnik gibt aber zu, dass seine Branche spätestens ab April wieder mit Plus-Zahlen rechnet.

Leute kaufen nicht online

Dennoch zeigt der Januar-Einbruch bei den Neuimmatrikulationen: Was offenbar im Detailhandel funktioniert, dass viele Leute aufs Internet ausweichen, um dort ihre gewünschten Artikel zu bestellen, gilt für den Autohandel nicht. «Bei einer grossen Anschaffung wie einem neuen Auto möchte die grosse Mehrheit nach wie vor Probe sitzen und dem Verkaufspersonal Fragen stellen», so Christoph Wolnik.

Noch keine Reaktionen auf die Forderung

Deshalb hat sich die Autobranche zusammengetan. Auto-Schweiz fordert gemeinsam mit dem Auto-Gewerbe Verband Schweiz AGVS und dem Schweizerischen Gewerbeverband SGV vom Bundesrat, die Verkaufsräume möglichst schnell wieder öffnen zu dürfen. «Wir haben zwar während dem ersten Lockdown gelernt, wie kontaktloses Probefahren und Fahrzeugübergaben funktionieren», so Wolnik. «Aber es muss doch trotzdem möglich sein, mit maximal fünf Personen einen Neuwagen zeigen und ein kurzes Verkaufsgespräch inklusive möglicher Eintauschofferte für ein bestehendes Fahrzeug führen zu dürfen.»

Bis jetzt hat die Autobranche vom Bund noch keine Reaktion auf ihre schriftliche Forderung erhalten. Die Verbände geben sich aber kämpferisch und versprechen: «Wir bleiben am Ball!»

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