Mit den Black-Badge-Modellen von Ghost (Limousine) und Wraith (Coupé) bezirzt Rolls-Royce Superreiche, die sich zu jung für «RR» fühlten und also bei der Konkurrenz oder gar beim RR-Tuner einkauften. Also zupfen die Briten die Watte aus dem Fahrwerk und den Barock aus dem Style. Das Resultat ist schwarz (es gibt aber auch andere Farben) – und Schwarzfahren im Wraith Black Badge entpuppt sich auf Probetour als riesiges (Länge 5,29 m) Vergnügen: Kurven werden nicht mehr weggeschwebt, sondern genommen – bei sagenhaftem Komfort. Fünf weitere Gründe, warum die dunkle Seite des Luxus begeistert:
1. Sound der Finsternis
Im Black Badge erlaubt sich der Flüster-V12 leises Powermurmeln. Im Vollwertfond könnte man selig schlummern, schössen 632 PS und 870 (= +70) Nm ab 1700/min diesen 2,5-Tönner nicht in 4,5 Sekunden bis 100 km/h. Verbrauch? Wer fragt, kanns nicht bezahlen.
2. Schwarzes Budgetloch
Der Wraith kostet als Black Badge 356'000 (Ghost 341'000) Franken. Gut 50'000 Franken mehr als der «normale» Silver Badge! Dafür sind die Cockpit-Zierteile aus 0,014 Millimeter feinen Alu- plus Karbonfasern gewebt, sechsfach klarlackiert und danach von Hand poliert.
3. Alle Sternlein stehen
Der glasfasergespickte Sternen-Innenhimmel kostet schlappe 13'145 Franken. Wer noch den Gegenwert eines weiteren Dacia Duster drauflegt, dem simuliert das Himmelszelt im Rolls Sterne wie am Tag der Geburt oder dank GPS-Kopplung den aktuellen Nachthimmel.
4. Der Geist der Ekstase
Die Dame, die seit 1911 den Kühlertempel krönt, heisst nicht «Emily», sondern bitte «Spirit of Ecstasy». Elekterisch versenkbar und beim Black Badge schwarzverchromt (ebenso wie Zierteile; Logos/Grill schwarz auf silber), gibts die Lady für 3780 Franken gar beleuchtet.
5. Science Felgenfiction
Vier Jahre lang haben die Briten die Black-Badge-Felgenmonster entwickelt. Die 21-Zöller bestehen aus Alu, 22 gefalteten (also 44) Karbonlagen, 3D-geschmiedeten Radnaben und Titan-Verschlüssen. Erstaunlich, stammen die Radschrauben nicht vom Planeten Krypton.