A.W. Lymn ist das älteste und grösste Bestattungsunternehmen seiner Art und deren Fahrzeuge sind die spektakulärsten der Welt. Wer für die Beerdigung von Freunden oder Verwandten das Bestattungsinstitut aus Nottingham (GB) wählt, lässt diese in einem silbernen Rolls-Royce Phantom wie in einer Sänfte zur letzten Ruhe reisen. Insgesamt bewegt das Unternehmen 39 Fahrzeuge von Rolls-Royce und Bentley und hat extra einen Rolls-Mechaniker eingestellt. Das älteste Fahrzeug ist ein Phantom Six aus dem Jahre 1936. Meistens wirbt das schwarze Vorkriegsmodell im Schaufenster gegenüber des Friedhofsportals für A.W. Lymn. Ab und zu wird es aber auch noch eingesetzt.
Der Fuhrpark wird ständig ausgebaut, wobei die Firma nur bestens erhaltene Gebrauchtwagen erwirbt. Zwei Phantom werden gerade bei Biemme Special Cars, einem Karosseriebauer bei Venedig, umgebaut; fünf weitere sind geplant. Der Fuhrparkleiter Rob Lippitt: «Der Umbau eines normalen Phantom dauert bis zu sechs Monate und kostet umgerechnet bis zu 710'000 Franken.» Dazu gehören unter anderem ein Glasaufbau, eine LED-Anlage oder die Lackierung im exklusiven «gregorian silver».
Diese noblen Leichenwagen haben jedoch ihren Preis. Eine Beerdigung kostet ohne Blumen 14'000 bis 21'000 Franken und lässt sich mit weiteren Fahrzeugen locker verdoppeln. Trotz des stolzen Preises ist das Angebot gefragt: A.W. Lymn begleitet täglich bis zu 30 Beerdigungen – in ganz England.