Probleme und Produktionserfolge – Tesla auf Zick-Zack-Kurs
Model-3-Käufer müssen nachzahlen!

Eine Anzahlung ist Tesla nicht genug! Wer ein Model 3 bestellt und schon 1000 Dollar hingeblättert hat, muss nun 2500 Dollar nachlegen, damit die Produktion startet.
Publiziert: 04.07.2018 um 19:45 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2018 um 15:54 Uhr
Martin A. Bartholdi

Endlich! Letzte Woche erreichte Tesla nach eigenen Angaben erstmals sein selbstgestecktes Produktionsziel von 5000 Model 3 in einer Woche. Dieses Ziel wollte der US-Elektroautobauer schon Ende 2017 erreichen. CEO Elon Musk in einem E-Mail an seine Mitarbeiter: «Ich denke, wir sind gerade eben zu einem echten Autounternehmen geworden.» Kritiker unterstellen dem 47-Jährigen jedoch, er habe das Ziel nur in einem einmaligen Kraftakt erreicht und schon nächste Woche (diese Woche steht die Produktion wegen des amerikanischen Nationalfeiertags am 4. Juli teilweise still) werde die Produktion wieder darunter liegen.

Mit einem halben Jahr Verspätung hat Tesla sein selbstgestecktes Ziel von 5000 produzierten Model 3 in der Woche endlich erreicht.
Foto: Werk

400er-Marke geknackt

Immerhin geht der Ausbau des Tesla-eigenen Schnellladenetzes voran. Seit kurzem gibt es in Europa über 400 Supercharger-Standorte mit über 3200 Schnellladesäulen. Seit 2013 hat Tesla sein Netzwerk an Ladestationen kontinuierlich ausgebaut und hat nun Standorte in 23 europäischen Ländern. Die höchste Lade-Dicht in Europa hat laut Tesla die Schweiz: Bei uns gibts 150 Supercharger an 16 Standorten.

Tesla hat in Europa inzwischen über 400 Supercharger-Standorte.
Foto: Werk

Entwicklungschef geht

Es gibt aber auch schlechte News von Tesla. Diese Woche bestätigte der Elektroautobauer, dass Entwicklungschef Doug Field das Unternehmen verlässt. Er kam 2013 von Apple zu Tesla und gilt als einer der Köpfe hinter dem Model 3. Im Mai hiess es noch, Field nehme sich eine Auszeit für seine Familie.

Entwicklungschef Doug Field verlässt den Elektroautobauer. Er gilt als einer der Köpfe hinter dem Model 3.
Foto: Werk

Nächste Rate fällig

Einen Schock erleben aber die Vorbesteller des Model 3. Nachdem sie bei der Bestellung schon eine Anzahlung von 1000 Dollar tätigen mussten, verlangt Tesla nun weitere 2500 Dollar, damit sie ihr Fahrzeug konfigurieren können. Der Nachrichtendienst Bloomberg berichtet, US-Kunden hätten eine entsprechende E-Mail erhalten. Laut Tesla handelt es sich hierbei um das übliche Vorgehen bei individuell konfigurierten Neuwagen und werde so auch beim Model S und Model X gehandhabt. Dementsprechend dürften auch Schweizer Kunden diese Nachzahlung tätigen müssen, die allerdings dem Kaufpreis angerechnet wird.

Model-3-Käufer müssen eine weitere Vorleistung tätigen. Um sich ihr Model konfigurieren zu können, sollen sie nach der 1000-Dollar-Anzahlung nochmals 2500 Dollar nachlegen.
Foto: Werk

Nur teure Version bestellbar

Ärgerlich für die Betroffenen: Die Basis-Version des Volks-Tesla für umgerechnet rund 33'000 Franken kann immer noch nicht bestellt werden. Es stehen nur die auf Leistung oder maximale Reichweite getrimmten Model 3 mit Heck- oder Allradantrieb zur Auswahl, die umgerechnet deutlich über 48'000 Franken kosten. Die Auslieferung der ersten Exemplare für Europa ist zudem erst für das erste Halbjahr 2019 geplant.

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