Premiere des VW Passat am Genfer Autosalon
Der Fortschritt steckt unter dem Blech

VW frischt den Passat auf. Während die Modifikationen aussen überschaubar bleiben, tut sich technisch einiges.
Publiziert: 14.02.2019 um 04:16 Uhr
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Die Motorenpalette (vier Diesel, drei Benziner, ein Plug-in-Hybrid) reicht von 120 bis 272 PS.
Foto: zvg
Wolfgang Gomoll

Um den VW Passat rankten sich zuletzt Gerüchte: Die überarbeitete achte Generation des seit 1973 rund 30 Millionen Mal verkauften Mittelklasse-Modells soll von Ford in der Türkei gebaut werden. Dies, weil die aktuelle Passat-Fertigung in Emden (D) zur Fabrik für E-Mobile umgerüstet wird. Andere wollten gar wissen, dass die Produktion der glorreichen Modellreihe ganz eingestellt wird.

Nun, VW-Chef Herbert Diess ist nicht bekannt dafür, bei seinen Entscheidungen viel Emotionalität walten zu lassen. Aber auch er weiss, dass der Passat bei den Firmen-Fuhrparkmanagern nach wie vor sehr beliebt ist. Rund 80 Prozent der Passat-Kunden bestellen ihn als Dienstwagen. Und obwohl zuletzt das Verkaufsvolumen zurückgegangen ist, will Diess darauf nicht verzichten. So wirds also dennoch eine frischere Passat-Generation geben – ab Mai bei uns bestellbar und ab August bei den Händlern verfügbar (erst dann werden auch die Preise bekannt).

Neue Infotainment-Technik

Da Businesskunden eher konservativ sind, ändert sich beim Neuen aussen nicht viel. Der Radstand und somit auch die Platzverhältnisse bleiben identisch. Immerhin gibts jetzt LED-Lichtmatrix und die von Audi bekannten Laufblinker. Auch im Cockpit scheint sich auf den ersten Blick kaum etwas geändert zu haben. Doch der Eindruck täuscht. Was fast gleich ausschaut wie beim aktuellen Modell, ist komplett neu entwickelte Technik. So ist im neuen Passat die dritte Generation des Modularen Infotainment-Baukastens (MIB) verbaut – ein Ausblick auf den kommenden Golf VIII und das E-Fahrzeug I.D. Neo.

Der 9,2 Zoll grosse Touchscreen in der Mittelkonsole kann mit kachelartigen Apps nach eigenem Gusto konfiguriert werden, und mit einem Druck auf die Icons öffnen sich weitere Optionen. Auch die Konnektivität wurde deutlich verbessert. Per Cloud ist eine Personalisierung des Fahrzeugs und des Nutzers möglich.

Auch bei den Assistenten rüstet der Passat auf: Als erster VW fährt er mit neuem Travel Assist teilautomatisiert von 0 bis 210 km/h. Die Elektronik hilft – auch im Notfall: Fällt der Fahrer aus, etwa bei einer Herzattacke, schaffts der Passat, unter Umständen noch auf dem Pannenstreifen anzuhalten.

Mehr Reichweite und Komfort

Bei den Motoren – vier Diesel, drei Benziner – reicht die Bandbreite von 120 bis 272 PS. Dazu kommt die Plug-in-Hybrid-Variante (218 PS), die rein elektrisch gemäss neuem WLTP-Messzyklus 55 Kilometer und somit rund 20 Kilometer weiter als das aktuelle Modell kommt. Ein ganz besonderes Schmankerl fürs Fahrwerk übernimmt VW vom luxuriöseren Arteon und verfeinert diese Idee. So kann der Passatfahrer künftig die Dämpfer-Charakteristik in 15 Stufen bestimmen. So erhöht sich die Spreizung der Fahrmodi sowohl auf der sportlichen als auch auf der komfortablen Seite.

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