Pininfarina ist schon fast ein anderes Wort für Schönheit. Zahlreiche zeitlose Autodesigns von Ferrari Alfa Romeo oder Peugeot stammen aus dem italienischen Designstudio. Nun werden die Designer unter dem Label Automobili Pininfarina erstmals selbst zum Autohersteller. Der indische Mahindra-Konzern hat die finanziell angeschlagenen Italiener 2016 übernommen und will den starken Namen jetzt zur imageträchtigen Speerspitze des Konzern machen. Und was wäre in der heutigen Zeit besser dazu geeignet als spektakuläre Elektroautos?
Supersportler mit Formel-E-Technik
Dazu hat Mahindra Michael Perschke von Audi als Geschäftsführer zu Pininfarina geholt. «Wir planen einen elektrischen Supersportwagen, der sich mit den besten messen kann.» Dementsprechend die Zahlen: 0 bis 100 km/h in zwei Sekunden, 0 auf Tempo 300 in zwölf Sekunden und über 400 km/h Spitze! Bei den Themen Akkumanagement, Kühlung oder Sicherheitssysteme kann Pininfarina von Mahindras Erkenntnissen aus der Formel E profitieren. Die Inder sind seit der ersten Saison in der Elektro-Rennserie am Start.
Neuer Standort und mehr Mitarbeiter
Neben dem Heimatsitz in Cambiano (I) hat Automobili Pininfarina einen neuen Standort in München (D) mit gerade mal zehn Angestellten. Ende Jahr sollen es schon 50 sein und bis 2020 soll die Mitarbeiterzahl auf 150 bis 200 wachsen. Für die ersten fünf Jahre steht ein mittlerer dreistelliger Millionenbetrag für die Entwicklung von drei bis vier Autos zur Verfügung.
Design bleibt Markenzeichen
Eine erste Studie des teilautomatisierten E-Renners soll ausgewählten Interessenten diesen Sommer beim Luxusevent von Pebble Beach gezeigt werden. Wenn er 2020 zum 90. Firmenjubiläum auf den Markt kommt, wird er auf 100 Stück limitiert sein und umgerechnet über zwei Millionen Franken kosten. Schon ein Jahr später soll ein elektrischer SUV folgen. Er soll in einer vierstelligen Stückzahl zu einem sechsstelligen Preis aufgelegt werden. Danach will Pininfarina zwar etwas mehr in die Breite gehen, aber doch luxuriös bleiben. Marke, Limitierung, Fahrleistung und natürlich vor allem das Design sollen die Modelle prägen.