Partikelfilter ab Herbst auch für Benziner
Endlich sauber!

Nicht nur Diesel, auch Benziner mit Direkteinspritzung stossen gefährliche Russpartikel aus. Das soll sich mit der Einführung eines Partikelfilters bald ändern.
Publiziert: 27.03.2017 um 00:02 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:50 Uhr
Die vereinfachte Funktionsweise eines Partikelfilters von Mercedes.
Foto: Werk
Andreas Engel

Seit der VW-Abgasaffäre stehen Dieselmotoren unter Dauerkritik. Was aber viele nicht wissen: Auch Benzindirekteinspritzer, die längst die Hälfte aller in Europa zugelassenen Otto-Motoren ausmachen, stossen gesundheitsgefährdende Partikel aus. Dies, weil beim Mischen von Luft und Benzin in den Brennräumen einzelne Sprittröpfchen nicht vollständig verbrennen – und als kleinste Russpartikel aus dem Auspuff kommen. Das spielte für die Autobauer bislang keine grosse Rolle, weil nach aktueller Euro-6-Norm der Partikelgrenzwert bei Benzinern um das Zehnfache höher als bei Dieseln liegt!

Nicht nur Diesel stossen schädliche Russpartikel aus, sondern auch Benziner mit Direkteinspritzung.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Klassenprimus

Damit soll ab Herbst und der Einführung der strengeren Abgasnorm Euro 6c Schluss sein. Bei Mercedes ist der zusätzliche Partikelfilter schon im aktuellen S 500 verbaut. Mit dem Start der überarbeiteten S-Klasse im Herbst soll die Technik dann auch in weiteren Baureihen Einzug halten.

Neuer Standard

Der langlebige Filter, bei dem wie beim Diesel der Abgasstrom durch poröse Keramikwände geleitet wird und die Russteilchen verbrannt werden, wird auch bei BMW oder Volvo schrittweise kommen. Bei VW werden künftig gar alle TSI- und TFSI-Motoren mit Partikelfilter ausgestattet. Neben dem günstigeren Kat-Partikelfilter wird sich so auf Dauer ein neuer 4-Weg-Kat als gängige Technik durchsetzen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?