Seit der VW-Abgasaffäre stehen Dieselmotoren unter Dauerkritik. Was aber viele nicht wissen: Auch Benzindirekteinspritzer, die längst die Hälfte aller in Europa zugelassenen Otto-Motoren ausmachen, stossen gesundheitsgefährdende Partikel aus. Dies, weil beim Mischen von Luft und Benzin in den Brennräumen einzelne Sprittröpfchen nicht vollständig verbrennen – und als kleinste Russpartikel aus dem Auspuff kommen. Das spielte für die Autobauer bislang keine grosse Rolle, weil nach aktueller Euro-6-Norm der Partikelgrenzwert bei Benzinern um das Zehnfache höher als bei Dieseln liegt!
Klassenprimus
Damit soll ab Herbst und der Einführung der strengeren Abgasnorm Euro 6c Schluss sein. Bei Mercedes ist der zusätzliche Partikelfilter schon im aktuellen S 500 verbaut. Mit dem Start der überarbeiteten S-Klasse im Herbst soll die Technik dann auch in weiteren Baureihen Einzug halten.
Neuer Standard
Der langlebige Filter, bei dem wie beim Diesel der Abgasstrom durch poröse Keramikwände geleitet wird und die Russteilchen verbrannt werden, wird auch bei BMW oder Volvo schrittweise kommen. Bei VW werden künftig gar alle TSI- und TFSI-Motoren mit Partikelfilter ausgestattet. Neben dem günstigeren Kat-Partikelfilter wird sich so auf Dauer ein neuer 4-Weg-Kat als gängige Technik durchsetzen.